Charlotte Roche besuchte bis zur elften Klasse das Gymnasium. In der Schulzeit sammelte sie erste Bühnenerfahrungen durch Theater- AGs. 1993 zog sie zuhause aus und gründete mit drei Freundinnen die Garagenrockband „The Dubinskis“. In der darauffolgenden Zeit unternahm sie allerhand Dinge, wie beispielsweise das Rasieren einer Glatze oder dem Zufügen von Wunden, um mit dem eigenen Blut Bilder zu malen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Einem größeren Publikum wurde sie erst durch ihre Moderationstätigkeit bei dem Sender VIVA Zwei bekannt. Sie führte dort durch die Sendung Fast Forward. Im Jahr 2008 erschien ihr erstes Buch „Feuchtgebiete“, in denen sie provokant Themen wie Analverkehr, Intimrasur und Prostitution anspricht, in dem Charlotte Roche aber gleichzeitig auch die frühe Scheidung ihrer Eltern verarbeitet. Das Buch wurde zum Bestseller und wurde 2013 auch verfilmt. Ihr zweiter Roman „Schoßgebete“ wurde 2011 veröffentlicht. Das aktuelle Buch „Mädchen für alles“ erschien erst kürzlich. Alle ihre Bücher gibt es auch als Hörbücher zu kaufen, sie wurden von ihr selbst eingesprochen.

Mädchen für alles

Klappentext:

„Ihre Ehe? Horror. Ihr Kind? Egal. Ihre Zukunft? Rosig. Denn sie hat jetzt ein Mädchen für alles. Und einen ziemlich guten Plan. Christines Leben ist perfekt. Perfekt langweilig, perfekt einsam. Es muss sich was ändern, Hilfe muss her. Die Hilfe heißt Marie und ist Christines »Mädchen für alles«: Wäsche, Kochen, Baby. Ein Traum! Marie kann nicht nur alles, sie sieht sogar noch toll aus. Findet auch Christines Mann. Aber bevor der sie kriegt, nimmt Christine sie lieber selber und ist begeistert, wozu Marie offenbar alles bereit ist. Gemeinsam begeben sie sich auf eine unmoralische Reise mit einem gefährlichen Ziel.“

mädchen alles

Wichtige Informationen zum Buch:

Mädchen für alles

Autorin: Charlotte Roche

Erscheinungsdatum: 05.10.2015

ISBN: 9783492054997

Verlag: Piper

Cover:

Das Cover ist eigentlich eher unspektakulär, dennoch zieht es durch die rote Farbe die Blicke auf sich. So sehe ich es jedenfalls. Auf dem Cover ist in schwarzer Farbe das Gesicht einer Frau dargestellt, es sieht aus, als wäre es gezeichnet worden. Der inhaltliche Bezug zum Buch ist definitiv auch vorhanden.

Inhalt:

Ich hatte wohl etwas zu hohe Erwartungen an das Buch. Mir haben die beiden Vorgänger, durch den sehr offenherzigen, freien und direkten Stil wirklich gefallen. Charlotte Roche hatte es in Stefan Raabs Sendung „Tv Total“ vorgestellt und ich bin darauf neugierig geworden. Es fällt mir nicht leicht, über „Mädchen für alles“ zu schreiben, vor allem, weil ich mich mit der Protagonistin nicht so wirklich anfreunden konnte. Was mir gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass Christine auch ihre Macken hat. Sie ist keineswegs eine perfekte Protagonistin, sondern ziemlich chaotisch, was sie wiederum authentisch wirken lässt. Leider muss ich aber sagen, dass ich sie die meiste Zeit über als ziemlich anstrengend empfunden habe. Sie hat mir zuviele Ticks. In manch einer Situation konnte man als Leser fast schon Mitleid mit ihr haben, überwogen hat allerdings eher das Gefühl, das sie mich stresst. Die weiteren Charaktere, beispielsweise Jörg, der Ehemann von Christine, sind eher blasse Figuren.


Aufbau, Struktur & Stil:

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Christine, der Protagonistin erzählt. Leider führte es in diesem Fall nicht dazu, dass ich mich aufgrund der Erzählperspektive, der Protagonistin näher fühlte. Die Handlung beginnt direkt mitten im Geschehen, es gibt keine größere Einleitung, was mir gut gefallen hat. Manch ein Buch braucht durch die längere Erklärung der Umstände eine längere Einleitung, wodurch sich die Ereignisse ein wenig hinziehen. Das ist hier nicht der Fall, dennoch gelingt es der Autorin, in „Mädchen für alles“ leider nur phasenweise mich zu fesseln. Ich habe das Buch immer mal wieder zur Seite gelegt. Der Schreibstil von Charlotte Roche gefällt mir an sich schon, sie ist sehr offenherzig, geht locker mit Themen wie Liebe und Sex um. Sie ist eher frech und direkt, bisher konnte ich ihr immer gut folgen, wobei ich in diesem Werk ein wenig den sogenannten roten Faden gesucht habe.

Fazit:

Leider hat mich das Buch nicht dauerhaft fesseln können, mit der Protagonistin konnte ich mich leider nicht wirklich anfreunden, trotzdem ist es nicht schlecht geschrieben. Ich vermute, meine Erwartungen waren auch zu hoch.

Ich gebe zwei von fünf Funkelchen.

2 Funkelsteine