Letztens  haben wir uns endlich wieder mal eine „Mama-Papa-Auszeit“ gegönnt und sind ins Kino ausgegangen (Crimson Peak mit Tom Hiddleston – einfach nur heiß der Kerl^^). Anschließend wollten wir schick essen gehen und uns dabei mal in Ruhe über Gott und die Welt unterhalten. Wie früher, ohne Kind. Nicht um neue Pampers, die Kita, sondern einfach das Leben, neben dem Elternsein.

Gesagt getan, wir haben uns also für die Nachmittagsvorstellung entschieden (unglaublich aber wahr, ich war um 17 Uhr im Kino), damit es nicht zu spät werden würde. Vorher habe ich in einem Tweet um eine Empfehlung von @BonngehtEssengebeten, immerhin sind ihre Bilder und Artikel immer sehr appetitanregend J Prompt kam auch die Empfehlung für´s Yansoon, gegenüber vom Kino. Auch die Facebook-Bewertungen schienen bis auf einige Ausnahmen gut zu sein, also haben wir uns für den Araber entschieden.

Ambiente

Als wir hereingekommem sind, lud auch die Frischetheke direkt zum Essen ein: Ausgestellte Ware sah gut und frisch aus. Vom Ambiente her wirkt der Laden durch die Lichteffekte gemütlich und ein klein wenig abgespaced – schade, dass die Sitzbänke so kaputt waren. Wer macht sowas?? Vielleicht unzufriedene Kunden? 😉

Nachdem wir uns einen Platz gesucht hatten, kam auch direkt der Service und gab uns die Karten – ziemlich wortkarg und ohne das obligatorische Lächeln auf den Lippen. Ziemlich lustlos sogar. Wir haben uns durch all die gebotenen Gerichte gekämpft und konnten uns gar nicht so recht entscheiden. Nachdem die Getränke serviert worden sind, haben wir uns dann doch für eine Vorspeisenplatte (Mezze) entschieden. Zudem hat mein Mann den Hackfleischspieß mit Basmatireis austesten wollen. Ich entschied mich für Hähnchenschenkel (ohne Knochen) an gebratenem Gemüse und mit arabischen Brot.

Vorspeisenteller Yansoon

Für sowas muss ich nicht ins Restaurant

Wieder fand ich den Service extrem unprofessionell der junge Mann wirkte sehr unsicher, es hat gerade noch gefehlt, dass er die Hände in die Taschen steckt 😉 Gut, ich sagte mir, er ist noch sehr jung, vielleicht fängt er gerade erst an, kommt vor, dass man vor Nervosität vergisst zu sprechen, zu lächeln und höflich nach dem Befinden zu fragen. Als unsere Vorspeisenplatte serviert wurde, wurde ich allerdings eines Besseren belehrt. Scheinbar ist es bei dem Service einfach Gang und Gebe alles wortlos auf den Tisch zu stellen, nicht nach den Wünschen der Gäste zu fragen und Lächeln ist ohnehin schon out am Sonntagabend…

Gut, dann eben nicht. Immerhin ist der Service nicht unhöflich, sondern einfach nur unausgebildet und scheinbar überfordert. Das waren wir ja auch. Als wir die Vorspeise vor uns stehen hatten – 7 kleine Tellerchen mit Creme, Weinblättern und arabischem Brot wussten wir gar nicht, was auf uns zukommen würde. Bei manchen Tellern waren wir überrascht, wie lecker der Inhalt war, manchen Inhalt konnten wir nicht entschlüsseln und wissen bis heute nicht, ob wir es mochten oder nicht. Der Geschmack war einfach neu und irritierend, weil wir ihn nicht einordnen konnten. Enttäuscht waren wir vom arabischen Brot. Ich habe frisch gebackenes Brot erwartet, doch das hat geschmeckt, als wäre es abgepackt gekauft worden und in der Mikrowelle kurz aufgewärmt worden. Echt jetzt? Für sowas muss ich nicht Essen gehen, das bekomme ich auch beim Türken um die Ecke… Sehr schade, aber mit den Dips ging es dann.

Die große Enttäuschung kam erst noch

Wir haben unsere Hoffnung ohnehin ins Hauptgericht gesetzt und dann die große Enttäuschung: Meinem Mann schmeckte es so schlecht, dass er es zurückgehen lassen musste. Das ging einfach nicht. Das shcmeckte nicht. Bei mir war es so lala. Das „gebratene Gemüse“ stellte sich als ¼ angebratene Tomate, 1 Stück gebratene Zwiebel und ein Stück gebratene Paprika heraus. Das war´s. Finde ich ziemlich krass, das als Beilage in der Karte aufzuführen, das war ja mal nix… Und dann war der erste Biss in mein Huhn auch noch knorpelig. Kennt ihr das, wenn euch der erste Biss gründlich den Appetit verdirbt? Mein Fleisch war zudem ungewöhnlich weich, es schmeckte noch halb roh.

Mein Mann war überzeugt, dass das Huhn noch länger in die Pfanne gemusst hätte, sicher war ich nicht, denn in dem schummrigen Licht konnte ich das Essen nicht wirklich inspizieren. Ob es noch rosa war oder nicht, keine Ahnung. Geschmack und Konsistenz ließen darauf schließen, dass es nicht durch war. Also aß ich brav meine Beilagen auf – ich habe den ganzen Tag nix gegessen, weil ich mich so auf´s Essen gehen gefreut hatte und war dementsprechend verhungeYansirt – und lies das Fleisch zurückgehen. Meinem Mann hatte sein Gew´richt so sehr den Apettit verdorben, dass er schon nach wenigen Bissen aufgegeben hatte. Der Basmati Reis war einfach tot gekocht, den hätte ich auch einem Baby servieren können, so weich war er. Und dann auch noch völlig geschmacklos.

Isst man den tatsächlich so bei den Arabern? Nicht unser Geschmack. Das Hackfleisch war besonders enttäuschend: Nicht nur, dass ich fand, dass die Form eigentlich zu perfekt war, um frisch hergestellt worden zu sein (gepresste Stange mit gleichmäßigen Wellen), der Geschmack war… ärgs. Keine Ahnung was da für ein Gewürz verwendet worden war, aber den Probebiss musste ich dann umgehend in die Serviette befördern, weil´s gar nicht so meins war. Ich fand es schmeckte nach einer Mischung aus gammelig und Plastik. Schade, wirklich.

So endete unser Abend leider sehr enttäuschend im Yansoon und dasa, obwohl es scheinbar echt beliebt ist, denn auf meine Kritik gab es schon die ersten Gegenstimmen auf Twitter. Hatten wir das Montagsstück erwischt? Sind wir zu anspruchsvoll? Ist es einfach nicht unser Geschmack? Wir wissen es nicht. Nur eines: Nochmal werden wir uns mit Sicherheit nicht ins Yansoon wagen, denn der Spaß war mit 35 Euro und hungrigen Mägen echt zu teuer. Trotzdem Danke an Karin für ihre Empfehlung! Geschmack ist einfach verschieden. Beim nächsten Mal haben wir sicherlich mehr Glück 🙂

Ambiente-Yansoon