Autorin: Leah Fleming
Erscheinungsdatum: 26.März 2015
ISBN: 978-3596031641
Verlag: Fischer Taschenbuch
Cover:
Das Cover ist in sehr angenehmen Farbtönen gestaltet. Im Mittelpunkt steht eine schon leicht vergilbte Postkarte, wodurch es einen inhaltlichen Bezug erhält. Unterhalb der Postkarte sehen wir eine Frau, die auf einem Steg am herrlich blauen Wasser sitzt. Mir gefällt es sehr gut.
Foto: Lena Wilczynski
Klappentext:
„2002, Australien: eine geheimnisvolle Postkarte führt die junge Melissa auf eine Spurensuche über drei Generationen und zwei Kontinente …
1930er Jahre: die Schauspielerin Phoebe ist froh, dass ihre Tochter Caroline auf einem Landsitz in Schottland unbeschwert aufwachsen kann. Auch wenn sie Caroline verschweigen muss, wer sie ist. Als Caroline sich in eine tragische Liebe und einen gefahrvollen Kriegsauftrag in Frankreich stürzt, muss sie ebenfalls schicksalhafte Geheimnisse bewahren. Nur eine Postkarte, in die Weiten Australiens geschickt, birgt den Schlüssel zur Wahrheit.
2002: Wird es Melissa gelingen, den Fluch des Schweigens zu durchbrechen?“
Inhalt:
Wir erfahren als Leser die Lebensgeschichten drei verschiedener Frauen, die sehr unterschiedliche Charaktere haben. Und dennoch weisen ihre Leben einige Parallelen zueinander auf.
Zunächst gehe ich näher auf Phoebe ein. Sie hat ihren Mann im Krieg verloren und ist nun auf sich selbst gestellt. Phoebe ist Schauspielerin und Tanzlehrerin. Ihr Wesen erscheint häufig arrogant, gefühlskalt und sehr Ich-bezogen. An Konsequenzen für ihre Mitmenschen denkt sie selten. Ich fand sie von Beginn an, eher unsympathisch. Es wäre sicher eine Person, der ich im wahren Leben aus dem Wege gehen würde.
Caroline(Callie) ist eine weitere Protagonistin. Der Leser bekommt schon in jungen Jahren einen Einblick in ihr Leben. Sie ist sehr tierlieb, hat inniges Verhältnis zu ihrem Kindermädchen, das sie größtenteils aufgezogen hat, da sie ihre Eltern scheinbar durch einen Unfall verloren hat. Sie hat als Kind ein trotziges aber durchaus liebenswertes Wesen.
Als junges Mädchen erfährt sie, dass ihre Tante Phoebe, ihre leibliche Mutter ist, wodurch sich ihr Verhältnis stark verschlechtert.
Callie vertraut ihr nicht mehr und handelt nun häufig aus Trotz meist anders, als ihre Mutter es ihr rät.
Sie verliebt sich in den falschen Mann, der ihr viele Komplimente macht und sie umgarnt. Callie reißt aus und folgt Toby nach Ägypten, der Kontakt zu Phoebe ist nun mehr als dürftig. Ihr Wunsch, ein traumhaftes Leben mit einem tollen Ehemann und Kindern zu führen, scheint zunächst zum Greifen nah.
Jedoch muss auch sie später im Krieg Entscheidungen treffen, die ihr ganzes Leben beeinflussen.
Zu guter Letzt gibt es noch Melissa. Über Melissa selbst erfahren wir nicht so viel, dennoch war sie mir sympathisch, sie verzeiht ihrem Vater seine Fehler auf dem Sterbebett und erfüllt ihm einen letzten Wunsch.
Alle Charaktere sind liebevoll und authentisch gestaltet worden.
Aufbau/Struktur/Stil:
Das Buch in drei Handlungsstränge aufgeteilt, die Länge der Kapitel ist angenehm. Die Schriftgröße ist relativ klein.
Leah Fleming schafft es wunderbar, die Geschichten so miteinander zu verweben, dass sich problemlos ergänzen.
Der Schreibstil ist flüssig, ich bin nach kurzen „Anlaufschwierigkeiten“ sehr gut eingestiegen und konnte es schnell durchlesen. Das Buch hat mich durch die Schicksale der Frauen tief berührt.
Die Autorin versteht es sehr gut, die Gefühle der Protagonisten zu transportieren und setzt gekonnt bildhafte Beschreibungen ein. Ich konnte mich gut an die Orte der Handlung versetzen und habe mit den Frauen mitgelitten.
Für meine Begriffe lebt das Buch neben der faszinierenden Handlung von den Emotionen, die Leah Fleming wahnsinnig warmherzig und authentisch beschreibt.
Fazit:
Die Karte der Sehnsucht ist eine Geschichte über drei Leben voller Gefühle, Mystik und Spannung !!
Ich gebe vier von fünf Sternchen.
