Autorin: Linda Holeman
Erscheinungsdatum: 16.12.2013
ISBN: 978-3442475100
Verlag: Goldmann

(Gastbeitrag)

Linda Holeman ist eine kanadische Autorin. Sie arbeitete nach ihrem Studium der Sozio- und Psychologie zunächst zehn Jahre als Lehrerin. Ihre Romane haben oft einen historischen Hintergrund. Veröffentlicht wurden u.a „Smaragdvogel“, „Der Duft von Safran“ und “ Das Lied der Hoffnung“.

Lena rezensiert für euch Das Lied der Hoffnung

Das Lied der Hoffnung

Foto: Lena Wilczynski

INHALT:
Antonina, Tochter eines russischen Prinzen, wird im zarten Alter von 17 Jahren mit dem wesentlich älteren Graf Konstantin Mitlowski verheiratet. Sie leben nach der Hochzeit auf dessen Landgut im Nordwesten Russlands. Kurze Zeit nach der Hochzeit wird Antonina schwanger und gebärt ihren gemeinsamen Sohn Michail. Sie liebt ihren Sohn von ganzem Herzen, verbringt viel Zeit mit ihm und fördert ihn und seine herausragenden musikalischen Talente.
Im Alter von 10 Jahren wird Michail, während eines Ausritts mit seinem Vater, von Kosaken entführt und verschleppt.
Konstantin wird bei dem Angriff schwer verletzt, anschließend medizinisch falsch behandelt und verstirbt kurze Zeit später.
Antonina versucht alles, um ihren Sohn zu retten, zahlt das geforderte Lösegeld, jedoch ohne das gewünschte Ergebnis. Antonina muss nun die alleinige Verantwortung für das Landgut übernehmen, was ihr in Zeiten der Trauer schwer fällt. Sie verfällt für eine Zeit dem Alkohol. Grischa, der Gutsverwalter, steht ihr in dieser schweren Zeit stets bei. Er übernimmt viele Aufgaben und gibt ihr Kraft und Stärke. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen?

COVER:
Im Vordergrund sind eine Adelige, sowie eine Treppe abgebildet. Neben dem Schriftzug sind herbstlich gefärbte Blätter eines Ahornbaumes zu sehen. Der Hintergrund zeigt blauen Himmel, sowie ein Anwesen/Gut sowie die dazugehörige Parkanlage. Die Adelige steht genau wie im Buch im Mittelpunkt des Geschehens. Der Bezug zum Buch ist eindeutig gegeben.

AUFBAU/STRUKTUR & STIL:
Zunächst einmal finde ich es wichtig zu erwähnen, dass das Buch auf wahren Begebenheiten beruht. Die Autorin verarbeitet das Schicksal ihres Großonkels. Er wurde als fünfjähriger Junge von Kosaken verschleppt und nie wieder gesehen. Auch die Historie des Romans ist an die Realität angelehnt. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gab es in der Bevölkerung kaum eine Mittelschicht. Die Menschen lebten entweder in bitterer Armut oder in großem Reichtum. Der Reichtum der russischen Adeligen wurde nicht nur am Besitz von Land und Anwesen, sondern auch an der Zahl der Leibeigenen bemessen.
Es war, politisch gesehen, eine sehr unruhige Zeit durch zahlreiche Aufstände in der Bevölkerung.

Die Autorin hat einen gewandten, flüssigen und lebendigen Schreibstil. Es gibt regelmäßige Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonisten, wobei Antoninas Geschichte den Großteil des Romans ausmacht. Dem Leser wird ein Einblick in ihre Kindheit gegeben. Ebenso wird über ihre Beziehung (und wie diese entstanden ist) zu ihrer Dienerin Lilja und ihre Ehe mit dem Grafen berichtet. Die regelmäßigen Rückblenden erleichtern dem Leser das Verhalten und die Gefühle der Protagonisten besser zu verstehen. Die Handlungen und Wendungen in dem Roman sind gut aufeinander aufgebaut und erzeugen eine Spannung, die sich bis zum Ende des Buches steigert. Antonina erscheint anfangs sehr unbedarft, naiv und teils auch zickig, sie will sich ihrem Schicksal nicht fügen.
Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich jedoch zum Positiven und wächst an den Herausforderungen in ihrem Leben. Ich konnte mich im Laufe des Buches immer besser in ihre Lage versetzen und mit ihr mitfühlen. Auch die anderen Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. „Das Lied der Hoffnung“ steckt voller Emotionen, man ist gefesselt, fiebert mit und möchte unbedingt wissen, welches Ende die Geschichte nimmt.

FAZIT:
Eine faszinierende Geschichte, die von Emotionen lebt und einen interessanten Einblick in das Leben im damaligen Russland gibt! Ich spreche eine klare Empfehlung aus an alle, die Bücher mögen, in denen Historie und Spannung vereint werden!

Bewertungssteinchen