Im Zuge der Blogtour zu Reginas Gärtners Roman „Der Glanz von Südseemuscheln“ hat sich Gastautorin Lena zum ersten  Mal an eine gemeinschaftliche Bloggeraktion gewagt. Dabei hat sie einen kleinen Artikel über die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert verfasst, da die Handlung im Roman zu dieser Epoche stattfindet.

(Gastbeitrag)

Die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert

Die Kaiserzeit war eindeutig bestimmt von der Präsenz der Männer. Es wurden hohe Summen ausgegeben, um vor geladenen Gästen standesgemäß bewirten und begrüßen zu können. Die Frau stand immer hinter ihrem Mann, förderte stets ihn und seine Karriere. Sie selbst war zunächst „nur“ Gattin und Mutter. Ausnahmen waren Bauersleute, dort war es üblich, dass auf dem eigenen Hof, jeder mit an packte. Der Mann stellte das klassische Familienoberhaupt.

1900 wurde die Stellung der Frau nochmals durch die kaiserlichen Gesetze bestimmt. Die verheiratete Frau durfte in dieser Zeit ohne die offizielle Zustimmung ihres Mannes weder arbeiten, noch über Geld (selbst wenn sie es selbst erarbeitet hatte) verfügen, geschweige denn hatte sie ein offizielles „Recht“ oder einen gesetzlichen Anspruch auf ihre eigenen Kinder. Absolute Treue gegenüber ihrem Ehemann hatte die „gute“ Ehefrau zu erfüllen, ebenso war es für die damalige Gesellschaft selbstverständlich, dass die den Geschlechtsakt als solchen nur über sich ergehen lassen  bzw. ihn nur durchführen sollte, um ihrem Mann damit eine Freude zu bereiten. „Gesunden“ Frauen wurde jegliche erotische Neigung (und das galt auch für die eigenen Wände und nicht nur für die Öffentlichkeit) streng untersagt.

Die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert

Foto: pixabay.com

Sexuelle Erfahrungen nur im Ehebett

Außerehelichen Geschlechtsverkehr seitens ihres Ehemanns musste die Ehefrau billigen.
Von der Frau wurde erwartet, dass sie „unberührt“ die Ehe einging, dem Mann wurde größtenteils geraten sich möglichst vielseitig sexuelle Kenntnisse anzueignen. Die Lebensbedingungen vieler Frauen waren erschreckend einfach.

Wichtig war für die Gesellschaft lediglich, dass sie dem Mann viele Kinder gebaren und ihm seine Wünsche erfüllten. Sie hatten weder ein Wahlrecht noch ein Recht auf eine „höhere“ Bildung. Der Bildungsweg der Mädchen war vergleichsweise kurz, er endete mit 15 oder 16 Jahren mit der „Höhere Töchterschule“. Erst nach 1904 gab es in Deutschland eine einheitliche Erlaubnis, die Frauen/Mädchen zugestand ihr Abitur abzulegen.
Im Jahre 1908 wurde die erste soziale Hochschule eröffnet, hier hatten Frauen die Möglichkeit Lehramt oder Medizin zu studieren.

Generell wurde es zu dieser Zeit nicht gern gesehen, wenn Frauen bezahlter Arbeit nachgingen. Häufig waren es Frauen, die für niedere Schreib- oder Handarbeiten eingesetzt wurden, da diese einiges an Geschick erforderten. Frauen erhielten dabei nur einen geringen Teil des Gehalts, welches ein Mann für die gleiche Tätigkeit bekam.
Die Erwerbstätigkeit der Frauen stieg ab 1882 langsam an.

Erste Schutzgesetze verbesserten das Frauenbild

Ab Juli 1878 gab es die ersten Schutzgesetze, die sich auf das Arbeitsverbot von bald gebärenden Frauen bezogen. Sie legten fest, dass die Frauen drei Wochen vor und nach der Geburt nicht arbeiten durften.

Um 1860 bildeten sich drei größere Bündnisse, die allesamt für die Frauenrechte eintraten: Die bürgerlich gemäßigte Frauenbewegung, die bürgerlich radikale Frauenbewegung und die sozialistische Frauenbewegung. Die bürgerlich gemäßigte Frauenbewegung forderte ein kommunales Wahlrecht, sowie bessere Bildungsmöglichkeit und Aufstiegschancen für Frauen. Das bürgerlich radikale Bündniss wollte den Zugang zu Universitäten, sowie das volle nationale Wahlrecht erreichen. Dies forderte u.a auch die sozialistische Bewegung. Ab 1900 sank auch die Geburtenrate rapide ab. 1910 lag sie nur noch bei 4 Kindern, während des Krieges ging sie auf 2 Kinder zurück.

Gewinnt ein Printexemplar zu den Südseemuscheln

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Bild: Britt Toth (Blogtouren.de)

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  • Der Gewinner wird auf den Blogs bekanntgegeben, ihr erklärt euch mit der Nennung eures Vornamens einverstanden, wenn ihr am Gewinnspiel teilnehmt.
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  • Ihr könnt jeden Tag, auf jedem Blog ein Los bekommen, also schaut unbedingt bei allen Stationen der Blogtour vorbei.

 

Quellen:

Lebensreform Frauenbewegung in der Jahrhundertwende (Zeit.de)

Bürgerlicher Moralkodex und Frauenbild

Frauenbewegung

Frauen im 19. Jahrhundert