Eine weitere Rezension die wieder Mal alles von mir abverlangt hat: „Gefangen in den Träumen des Traummeisters“ – Start ins Ungewisse von Alex P. Jandra.

Das Buch zu bewältigen war leider ein Kampf. Schade, denn eigentlich mag ich es nicht Bücher schlecht zu bewerten. Aber wie es eben bei Geschmäckern ist, kann es passieren, dass mir mal was nicht gefällt. Wer hätte gedacht, dass mir gerade ein Fantasybuch (mein Lieblingsgenre) nicht gefallen wird? Liegt es vielleicht daran, dass ich Erwartungen an das Genre knüpfe und bei „nicht eintreten“ enttäuscht bin?

Buchbeschreibung:

Gefangen in den Träumen des Traummeisters„TRAUMMEISTER ist ein aus dem üblichen Rahmen fallender Sword & Magic Roman (Fantasy ist ja jetzt fast immer mit Vampir-Mist besetzt).

Wenn man morgens aufwacht und sich in einer Höhle wiederfindet, statt in seinem Bett, dann ist das schon beängstigend.

Wenn man später erfährt, dass man sich nicht mehr auf seinem Heimatplaneten befindet, sondern in den Träumen eines schlafenden Gottes, kann einen schon mal die Verzweiflung packen.Aber bei der Aufforderung, eben diesen Gott zu suchen, um ihn zu wecken, der Weg jedoch durch eine von Magie beherrschte Welt führt und offensichtlich nicht ungefährlich ist, zweifelt man an seinem Verstand. Sechs Wesen, darunter ein Kölner Student, passiert eben dies und nun sollen sie in den Träumen eines Gottes bis zu einem Ort vordringen, der TABHIRONAKEL heißt.

Doch wer sind seine 5 Mitstreiter? Kann er sich auf sie verlassen?“

Design: Puh, es gefällt mir nicht. Es wirkt durch die beiden Schriftfarben zu hektisch. Dann werden drei Schriftarten eingesetzt, die das Cover nochmals unruhig werden lassen. Das Hintergrundbild finde ich nicht angemessen für das Buch. Hier wurden ganz klar die Basics der Gestaltung missachtet und das wirkt sich negativ aus.

Inhalt: Inhaltlich ist die Grundidee gelungen. Keine Frage! Auch, wenn ich die Gruppierung, aus einer Art Fabelwesen, Menschen, Magiern und Aliens (?) doch ein wenig zu bunt empfinde. Hier kommt einfach alles zusammen, was man aus Fantasy und Sci-Fi kennt. Für mich persönlich ist das leider nichts. Dennoch habe ich mich tapfer durch das Buch gekämpft und versucht, zu verstehen, was den Autor an diese Geschichte gefesselt hat. Sie ist eben…anders. Das ist wohl ein Pluspunkt, ja. Es ist nicht die typisch abgegriffene Liebesgeschichte dabei, keine glitzernden Vampire oder Werwöfle mit Astralkörpern 😉 Die üblichen Fantasyroman-Klischees werden übergangen und durch pornographisch angehauchte Erotik und ausfallende Sprache ersetzt.

Durch die unüblichen Elemente wird aus der Fantasystory eine Art Individuum, leider eines, welches mich einfach nicht anspricht.

Aufbau & Struktur: Die Perspektivenwechsel zu Anfang machen es dem Leser recht schwer zu begreifen, was eigentlich geschieht. Ich hätte mir weniger Wechsel oder zumindest längere Abschnitte gewünscht, denn so wird auch die Handlung auf ein Minimum reduziert und wirkt bei dem ein oder anderen recht abgestumpft (bspw. wie sich die Magierin Befriedigung verschafft, oder der Mord an dem „leichten Mädel“).

Vielleicht ist das Wirre auch beabsichtigt, um den Traumgedanken wieder zuspiegeln?

Stil: Mit dem Stil hatte ich wirklich stark zu kämpfen. Der Wechsel aus geschwollener Sprache und barschen Tönen sagt mir gar nicht zu. Und auch, wenn eine malerische Landschaft nicht zwingnd gegeben sein muss, wären grobe Strukturen schon wichtig, um sich ein Bild in den Kopf projezieren zu können. Hier lässt der Autor dem Leser eine Menge Freiheiten, leider zu viele.

Gesamteindruck: Mir tut es immer weh, wenn ich ein Buch schlecht bewerten muss. Leider komme ich nicht umhin, dem Buch eine schlechte Rezension zu geben, da es mich persönlich einfach nicht überzeugen konnte. Ich kann mir vorstellen, wie viel Herzblut in der Geschichte liegt und bin mir sicher, dass der Autor auch überzeugt von seinen Geschichten ist, aber ich bin es nicht. Es mag sicher Menschen geben, die genau diese besondere Art einer Fantasy-Erotik-Story mögen werden, nur gehöre ich nicht dazu. Ehrlich gesagt, konnte (wollte) ich das Buch auch nicht zu Ende lesen 🙁  Durch die interessante Grundidee und das gewisse „Extra“ reicht es dann aber doch zu 2 von 5 Funkelchen.

2 Funkelsteine