Apokalypse now: Tensistoria – Schwarze Spuren hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Fantasyroman von Jessica Oldach hat eine unerwartete Wendung, die meinen ersten Eindruck (ich konnte den Protagonisten absolut nicht leiden) ausräumen konnte.
Klappentext:
Was vorher eine harmlose Frauengeschichte war, entwickelt sich für Neythen Gallas als ein komplettes Desaster. Er erwacht in einem fremden Körper und gerät somit ungewollt in einen Kreis seltsamer Kreaturen, die alles andere als menschlich sind. Neythen wird immer weiter in etwas hineingezogen, was er anfangs nicht verstehen kann, bis sich das Blatt wendet. Ein Tier, das jahrelang in ihm geschlummert hat, erwacht zum Leben…und das Chaos nimmt seinen Lauf.
„Tensistoria: Schwarze Spuren*„
Jessica Oldach
CreateSpace Independent Publishing Platform
Zu Anfang bis nahezu Ende des Buches konnte ich die Protagonisten absolut nicht leiden. Wieso habe ich dann weitergelesen? Die Idee an sich war gut, die Story fesselte, da drückt man eben ein Auge zu und ist dann wenigstens nicht traurig, wenn was passiert 😉 Mittlerweile finde ich die Burschen ganz in Ordnung, traurig war ich auch. Allerdings um Nebenfiguren…
Im Buch (der zweite Teil der Tensistoria Reihe) geht es um Nethyen, einem Menschen, der auf ziemlich schmerzhaften (oder auch nicht, die Art WIE es passiert ist, war sicher alles andere als schmerzhaft; lest selbst) Weg erfährt, wer oder was er wirklich ist (ich möchte ja nicht zu viel verraten). Jedenfalls passte mir seine Macke überhaupt nicht.
Design: Dazu kann ich nicht viel sagen, denn ich habe das Buch als eBook gelesen. Das Coverbild online betrachtet würde mich allerdings nicht zum Kauf animieren. Mein Mann findet es aber passend zum Buchtitel (ich musste einfach einen Mann befragen^^) Es ist mir viel zu dunkel und wirkt zu unruhig durch den Hintergrund und dann noch eine aufregende Schrift. Außerdem ist das Umranden einer Schrift ein wenig Old School und wird im modernen Design nicht verwendet…
Inhalt: In dem Buch sterben viele,viele Menschen. Nichts für „Zartbeseitete“ also. Meiner Meinung nach zu viele. Man hätte das Drama durchaus anders darstellen können – durch innere Konflikte etwa, die nach außen getragen werden. Das war halt die Holzhammermethode, um zu zeigen: Evil things r going on. Generell haben mir manchmal logische Handlungsstrukturen gefehlt: Manch Mysterium wurde quasi sofort akzeptiert andere wiederum nicht.. Warum? Es fiel mir manchmal schwer der Handlung und die Entscheidungen nachzuvollziehen. Schade eigentlich. Die Idee ansich hat mich mitgezogen. Zwar tauchen auch wieder klassische Werfolf-Klischees auf (irgendwie musste ich ständig an Jacob aus Twilight denken), aber es kamen auch neue Ideen hinzu, was die Geschichte dann interessanter werden lies. Vielleicht bin ich auch zu kritisch, weil ich die Protagonisten nicht mag/mochte? 😛 Generell denke ich, dass vor allem Männer Spaß am Lesen haben könnten. Ich glaube, dass diese sich eher identifizieren können und somit den Handlungssträngen mehr Sinn zusprechen können (Männerlogik verstehe ich einfach nicht manchmal) . Trotz all dieser Haken musste ich aber wissen, wie es weitergeht. Mit der Story, aber auch mit den Protagonisten. Im Laufe des Buches gewöhnt man sich an ihre Macken 🙂 Jetzt würde ich dann doch gern Teil 2 lesen, denn die Neugierde überkommt mich dann doch.
Aufbau & Struktur: Die Handlungsstränge sind zwar manchmal nicht nachzuvollziehen (Männer?!), aber im Groben hat das Buch eine klare Linie. Der Aufbau ist in Ordnung, man kann sich gut hineinlesen und kommt gut mit. Selbst, wenn man eine Pause einlegt, kommt man recht schnell wieder in die Geschichte hinein. In diesem Punkt gibt es nichts zu bemängeln.
Stil: Der Schreibstil ist flüssig und locker. Er ist nicht zu flapsig, aber auch nicht zu aspruchsvoll. Genau richtig, wenn man eher nach leichter Lektüre sucht, um die nebenbei zu lesen (beispielsweise als Beifahrer im Auto). Hin und wieder haben sich Fehlerteufelchen versteckt, aber das war zu Verschmerzen. Sowas passiert 😉
Gesamteindruck: Die Geschichte hinterlässt einen soliden Eindruck. Da ich trotz aller Kritik dazu animiert worden bin, weiterzulesen, fällt die Bewertung auch gar nicht so schlecht aus, wie man vielleicht denkt.
Für Männer die auf Splatter stehen und dabei mit ihrer Fantasie nicht geizen, ist es ein ideales Buch für Nebenbei. Damen, die Wert auf Romantik legen, kommen teilweise auch auf ihre Kosten, wenn auch stets ein grauer Schleier darüber liegt. Allerdings müssen sie bei den Splatterszenen die Augen zudrücken 😉 Ich vergebe 4 von 5 Funkelchen!
Ach, das Buch würde ich übrigens keinem 12-Jährigen in die Hand drücken, dafür sind mir zu viele *..*-Szenen enthalten 😉
Band 1 der Reihe ist: Tensistoria- Zwei Leben.
Mehr zur Autorin erfahrt ihr auf Facebook oder ihrem Autorenblog.
*Link zu Amazon.