Ich werde so oft auf meinen Namen „Die Rabenmutti“ angesprochen (und auch böse angepöbelt), dass ich nun entschieden habe, eine kleine Erklärbär-Seite anzulegen. Warum nenne ich mich selbst „Die Rabenmutti“?
Falsche Vorurteile über „Die Rabenmutti“
Eines vorweg: Ich liebe mein Kind und gebe Claire jegliche Liebe und Nähe, die sie braucht. Ich lasse sie nicht schreien, halte mich in puntco Sicherheit, Impfung etc. auf dem Laufenden und versuche ihr einfach eine gute Mutter zu sein.
Aber: Ich bin keine Übermütter/Helikoptermutter, die den Sinn ihres Lebens zu 100% in die Kindererziehung gesteckt hat. Die tagtäglich um ihr Kind herumschwirrt und sich non-Stop damit beschäftigt. Ich gehöre nicht zu den Müttern, die immer nur freudenstrahlend berichten, wie schön es ist eine Mutter zu sein. Nö!
Ehrlich und direkt, aber dennoch liebevoll
Ich bin eine ehrliche Mutter und sage klar: Mein Kind nervt mich! Mein Kind macht mir das Leben manchmal echt zur Hölle! Manchmal frage ich mich, ob es richtig war, so früh Mutter zu werden. Und manchmal, ja, manchmal, da möchte ich das Kind mit den Ohren an die Wand nageln 😉 – Oh Schreck! Wie kann eine Mutter sowas sagen? Hm, ja doch, ich kann schon. Denn mein Leben besteht zu 80% aus Claire, aber 20 % habe ich mich noch für mich bewahrt, als Frau und Ehefrau (tatsächlich gibt es Mütter, die haben auch ein Sexualleben und genießen es!).
Da ich aber gerade am Anfang mit meiner Art von anderen Müttern abgelehnt worden bin und auf Unverständnis gestoßen bin, wie ich nicht Rund-um-die-Uhr sorglos-happy sein kann, habe ich mich entschieden, diesen Übermüttern auf ironische Art und Weise den Kampf anzusagen und mich ganz klar als Rabenmutti zu outen.
Was ist eine Rabenmutter eigentlich?
Umgangsrapchlich sind Rabenmütter erstmal die Mütter, die früh beginnen zu arbeiten und ihr Kind in fremde Obhut geben. Trifft erstmal auf mich zu, ich arbeite seit Claires 1. Geburtstag wieder 3 Tage die Woche außerhalb. Rabenmütter vernachlässigen ihr Kind dadurch, schieben es ab! Dem möchte ich doch widersprechen. Claire ist alles andere, nur nicht vernachlässigt. Sie ist ein fröhliches Kind, welches den Umgang mit anderen Kindern schätzt und ihre Tagesmama liebt. Bezugsperson Nummer 1 bin dennoch ich, was sich besonders bei Krankheiten zeigt.
Der Begriff Rabenmutter entstand schon recht früh: Vermutungen zur Folge wurde der Begriff in Anlehnung an Rabeneltern gebildet. Raben galten schon früher als Unglücksymbol, wohl durch ihr schwarzes Federkleid, welches symbolisch auch für den Tod steht. Raben lassen ihre Brut relativ früh alleine. Die Brut lernt so, relativ schnell eigenständig zu werden und über die eigenen Grenzen hinauszukommen. Dabei lassen die Raben ihre Kinder aber tatsächlich nie wirklich ganz allein! Sie sind immer in der Nähe und beobachten, brauchen die Rabenbabys Unterstützung, sind sie da und helfen ihnen. Und genauso erziehe ich mein Kind auch: Claire soll zunächst selbst austesten wie weit sie gehen kann, wenn sie etwas nicht schafft, biete ich ihr den Support an, den sie braucht oder die tröstende Schulter. Aber ich kaue ihr nicht alles vor. Dass diese Form der Erziehung sogar besser ist, zeigt der Elternratgeber „Warum Raben die besseren Eltern sind“ sehr gut auf 🙂
JA ich bin eine Rabenmutti und stolz drauf! <3
Ich hoffe, dass ich nun den Kommentaren „Wie kannst du dich nur Rabenmutter“ nennen, aus dem Weg gehe. Falls diese weiterhin auftauchen, bin ich sicher, dass diese Kommis von den angesprochenen Übermüttern rühren und ich damit auch mein Ziel erreicht habe – ich mische sie gehörig auf 😉