Emily Bold wurde 1980 in Mittelfranken geboren, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Sie schreibt Romane für Erwachsene und Jugendliche und hat mittlerweile fünfundzwanzig Werke auf dem deutschsprachigen Markt veröffentlicht. Ihr aktuelles Werk, welches den Titel „Palast der Lügen: Vergangen ist nicht vorbei“ trägt, wurde bei Planet! veröffentlicht.
Klappentext:
„Für Sophie Dubois und ihre Familie zählt nur eines: Wann immer auf dem Pergament der Schuld wie von Zauberhand eine neue Aufgabe erscheint, gilt es, durch die Zeit zu reisen und den Auftrag zu erfüllen – bis Sophies Bruder eines Tages verschwindet. Als sie sich kurzerhand selbst in die Vergangenheit begibt, landet Sophie mitten im Paris von 1688 und am Hofe des Palasts von Versailles. Der entpuppt sich nicht nur als gefährlich für eine junge Frau, sondern auch ihr mysteriöser Auftraggeber scheint ihr nicht zu trauen. Ungefragt stellt er ihr einen Fremden zur Seite: den geheimnisvollen Valentin Delacroix. Dabei sind die Gefühle, die er in ihr weckt, alles andere als hilfreich …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Emily Bold
Erscheinungsdatum: 28.April 2022
ISBN: 978-3522507455
Verlag: Planet!
Cover:
Das Cover wirkt geradezu magisch auf mich. Die goldene Farbe springt sofort ins Auge, die große Libelle gibt einen deutlichen Bezug zum Inhalt des Buchs.
Meine Meinung:
Mit ihrem neusten Werk „Palast der Lügen: Vergangen ist nicht vorbei“ veröffentlicht Emily Bold den ersten Band der Dilogie rund um das Thema Zeitreise. Es hat mich aufgrund des Klappentextes und des Covers gleich angesprochen. Mich hat auf Anhieb die Welt, die sie erschaffen hat, neugierig gemacht. Neben der Liebe steht die Familie, aber ebenso Freundschaft, Vertrauen und andere zwischenmenschliche Beziehungen und Werte im Mittelpunkt des Geschehens. Wir begleiten dabei als Leser die junge Sophie, deren Familie eine ganz besondere „Schuld“ trägt, für die sie ihr Leben lang gerade stehen müssen. Sophie ist dabei ständig in Sorge, um ihren kranken Vater und ihren älteren Bruder, der sich mehr als einmal auf waghalsige Missionen begibt. Gleichzeitig stinkt es ihr, zu recht wie ich denken, dass sie, nur weil sie ein Mädchen ist, immer wieder für schwach und unselbstständig gehalten wird. Ich kann es absolut verstehen, ich würde mich auch nicht so herum schubsen lassen wollen. Denn Sophie weiß schon, was sie will, auch wenn sie ein junges Mädchen ist. Sie ist mutig, tapfer und auf jeden Fall absolut sympathisch. Ich mochte sie vom ersten Moment an. Dagegen hat die Gestaltung der anderen Charaktere nicht so gut gefallen. Sie waren mir nicht tiefgründig genug, es wurde zu sehr an der Oberfläche gekratzt. Ganz besonders, wenn ich mir Elian und Sophies Vater anschaue. Mir fehlten da einfach Hintergrundinformationen. Gut gefallen hat mir hingegen die Idee der Zeitreise. Da spürt man beim Lesen an vielen Details, wie facettenreich und liebevoll hier geplottet wurde. Besonders hat mich aber auch der Ort, an dem wir uns in der Geschichte befinden, angesprochen.
Die Handlung in „Palast der Lügen: Vergangen ist nicht vorbei“ wird dem Leser abwechselnd aus der Sicht von Sophie Dubois und einem „Unbekannten“ geschildert. So erhält man eine sehr abwechslungsreiche Schilderung und kann gleichzeitig ein enges Verhältnis zu Sophie aufbauen. Mich hat der Zeitsprung und der zeitgleiche Wechsel der Erzählperspektive jedoch immer wieder aus dem Kontext gerissen, dadurch wurde mein Lesefluss immer wieder unterbrochen und der Aufbau der Spannung kam nur schwerfällig voran. Gut gefallen hat mir der bildliche und teils auch humorvolle Schreibstil der Autorin. Ich konnte mir die Situationen problemlos vor Augen halten.
Fazit:
„Palast der Lügen“ konnte bei mir mit der Idee der Zeitreisen und einer sehr sympathischen Protagonistin auf jeden Fall punkten. Leider kam ich mit dem regelmäßigen Perspektiven und Zeitwechsel hier nicht so gut zurecht, wodurch der Spannungsaufbau eher mäßig gelungen ist. Gut gefallen hat mir dann wieder der bildliche Schreibstil der Autorin.
Ich gebe drei von fünf Funkelchen.