Helene Holmström arbeitete, bevor sie mit dem Schreiben begann, als Rechtsanwältin in einer großen Kanzlei, was sie zu ihrem Debütroman „Working Late“ inspirierte. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Stockholm. Ihr neuster Roman wurde unter dem Titel „Office Affair“ veröffentlicht.
Klappentext:
„Victoria Leander beginnt nach ihrer schlimmen Trennung als Anwältin bei Svärdh&Partner in Stockholm. Doch bereits ihr erster Fall bringt Victoria an eine Grenze, die sie eigentlich nie wieder überschreiten wollte. Der junge Unternehmer Daniel Häger ist genau die Sorte Mann, von der Victoria sich für immer fernhalten wollte – und doch scheint Daniel die perfekte Ablenkung von ihrem Schmerz zu sein …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Helene Holmström
Erscheinungsdatum: 27. August 2021
ISBN: 978-3736314962
Verlag: LYX
Cover:
Im Vordergrund sieht einen beeindruckenden Stadtteil Stockholms, in den sich moderne und historische Gebäude wunderbar ergänzen. Das Bild im Abendlicht lässt das Viertel gemütlich und interessant erscheinen. Mich spricht das Cover sehr an und die Gestaltung ist sehr gut auf den Inhalt abgestimmt.
Inhalt:
Von dem Titel „Working Late“, dem Debüt der Autorin Helene Holmström, war ich schon recht begeistert und ich war danach definitiv nicht abgeneigt die „Free-Falling-Reihe“ weiter zuverfolgen. Daher war ich wirklich neugierig, was Band 2 „Office Affair“ so kann und wollte den Titel unbedingt lesen. Eines verrate ich Euch schon jetzt, mich persönlich, konnte „Office Affair“ sogar mehr fesseln, als es beim Vorgänger der Fall war. Auch in diesem Buch bleibt sich die Autorin treu und so spielt auch „Office Affair“ im Anwaltsmilieu. Dabei dreht sich alles um zwischenmenschliche Beziehungen, aber auch die Frage, was man im Leben erreichen will und was einem Menschen wichtig für das Leben ist. Und man erlebt auch, wie unterschiedlich die Vorstellung, sowohl moralischer Art, als auch der Wünsche für die Zukunft sind. Das ist ja auch gut so, denn jeder Mensch hat ja seine eigenen Ideen, Wünsche und Vorstellungen für sein Leben. Victoria, die Protagonistin des Werks, hat erst einmal die Nase gestrichen voll von Männern, die nur an sich selbst denken. Ihr Exmann macht es einem aber auch sehr leicht nicht einen Funken Sympathie empfinden zu lassen, wie ich finde. Victoria hingegen wirkt erst ein wenig verschlossen, gerade nach außen hin. Andererseits kann man ihr das, angesichts dessen, was sie gerade durchlebt auch nicht verübeln. Wer weiß, wie man selbst wirken würde? Sie hat einfach eine Art Schutzwall um sich herum aufgebaut, weil sie soviel mitmachen musste. Gleichzeitig habe ich sie aber dafür bewundert, dass sie nun ihre Wünsche an die vorderste Stelle setzt und versucht sich aufzurappeln und ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Victoria ist sehr engagiert, wenngleich sie gelegentlich etwas steif wirkt. Aber ihren Freunden gegenüber habe ich sie als liebenswert und einfühlsam, aber auch recht direkt empfunden. Ihr männlicher Gegenpart ist Daniel, der auf den ersten Blick recht charmant wirkt. Er liebt es zu flirten, will sich jedoch nicht binden. Er trägt eine Last mit sich herum, die man ihm erst einmal nicht anmerkt, aber sein Leben dauerhaft beeinflusst. Daniel hat große berufliche Ziele und arbeit viel dafür, um diese zu erreichen. Seine Vorhaben konnten mich jedoch beeindrucken und ich finde, dass man daran erkennt, was für ein Mensch er wirklich ist. Er braucht jedoch Zeit, um selbst zu merken, dass es nicht nur die Arbeit ist, die ihn im Leben glücklich macht.
Mich hat die Gestaltung der Charaktere sehr angesprochen und auch die Nebenfiguren und deren Eigenschaften haben mir gut gefallen.
Aufbau, Struktur & Stil:
Der Großteil der Handlung in „Office Affair“ wird dem Leser aus der Sicht von Victoria und Daniel geschildert. Die Autorin hat sich dabei für die Perspektive in der dritten Person entschieden. Im Gegensatz zum Vorgänger muss ich jedoch sagen, dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte mich auf die Gefühle und Situationen der Charaktere einzulassen und mich gut in sie hineinversetzen konnte. Man bekommt auch Einblicke in die Sichtweisen anderer Personen, was mir sehr gut gefallen hat. Der Fokus liegt zwar auf Victorias und Daniels Geschichte, trotzdem erhält man einen sehr umfassenden Einblick in das Leben und die Geschehnisse vieler Charaktere. Das mochte ich hier unheimlich gerne. Ihr Schreibstil ist flüssig und bildlich, die Situationen konnte ich mir gut vor Augen halten. Ich war sehr schnell von den Ereignissen gefesselt und wollte wissen, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird. Helene Holström konnte mich mit verschiedenen Entwicklungen und kleinen Details auch immer wieder überraschen. Gut gefallen hat mir auch, dass man beim Lesen spürt, dass sie eigene Erfahrungen in die Handlung miteinfließen lässt. Gelegentlich hatte ich jedoch das Gefühl, dass Details in die Handlung eingebaut werden, die nicht unbedingt der Entwicklung der Handlung dienen.
Fazit:
„Office Affair“ hat mich wunderbar unterhalten. Die Ereignisse und deren Entwicklung konnten mich fesseln und ich bin gespannt auf den letzten Teil der Reihe !!
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.