Bevor Hoang mit dem Schreiben an Liebesromanen begann, arbeitete die studierte Betriebswissenschaftlerin im Finanzsektor. Hoang liest selbst schon seit der achten Klasse leidenschaftlich gerne Liebesromane und veröffentlichte 2016 ihr eigenes Romandebüt „Kissing Lessons“. Im von Alter von 34 Jahren heraus, dass sie selbst Asperger-Autistin ist. Ihr Debütroman „Kissing Lessons“ wurde mit dem Goodreads Choice Award ausgezeichnet, der Nachfolger „The Bride Test“ war ebenfalls ein Bestseller in den USA. Helen Hoang lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in San Diego, Kalifornien.
Klappentext:
„Stella hat das Asperger-Syndrom. Alles, was mit Zahlen und Logik zu tun hat, versteht sie mit einem Blick. Die Gefühle ihrer Mitmenschen sind für sie hingegen nur schwer zu durchschauen. Deshalb hat sie auch recht wenig Erfahrung mit der Liebe. Theoretisch wünscht Stella sich einen Partner, aber praktisch fühlt sie sich beim Küssen wie ein Hai, dem Pilotfischchen die Zähne reinigen. Doch für jedes Problem gibt es ein logische Lösung: Stella muss einfach lernen, wie man richtig küsst – und mehr. Also erarbeitet sie akribisch einen Lehrplan und engagiert einen Profi: den Escort Michael. Und von ihm lernt sie tatsächlich viel. Vor allem, dass Liebe und Logik nichts miteinander zu tun haben …“
Wichtige Informationen zum Hörbuch:
Autorin: Helen Hoang
Sprecher: Christiane Marx
Erscheinungsdatum: 23.10.2019
ISBN: 978-3839894194
Verlag: Argon
Cover:
Was für ein wunderschönes Cover !! Ich finde es ist ein absoluter Traum, alleine die farbliche Gestaltung mag ich schon unheimlich gerne und dann diese vielen liebevollen Details, diese Vielfalt der Blumen. Ich hab mich hier echt verliebt.
Inhalt:
Ich war von Anfang an total gespannt auf „Kissing Lessons“ von Helen Hoang. Das lag auch daran, dass die Autorin ihre eigenen Erfahrungen, sie ist selbst ebenfalls als Asperger Autistin betroffen, mit in die Geschichte hat einfließen lassen. Ich finde es sehr spannend, eine Protagonistin, die nicht dem „Prototyp“ entspricht begleiten zu dürfen. Das macht die ganze Handlung soviel interessanter. Bei meiner Arbeit habe ich schon öfter mit Kinder, die das Asperger Syndrom haben, zu tun gehabt und bin immer wieder fasziniert, wie einzigartig sie sind. Auch wenn man natürlich zurecht behaupten kann, dass jeder Mensch einzigartig ist, macht diese Kinder doch eine besondere Art aus. Aus diesem Grund erscheint mir besonders Stellas Handeln gleich absolut authentisch. Ich mochte sie mit ihren vielen Eigenarten, die sie als Menschen aber einfach ausmachen, wahnsinnig gerne. Durch ihre sehr direkte Art, die auch daran liegt, dass sie sich nur schwerlich in andere Menschen hineinversetzen kann, eckt sie häufig an. Aber man spürt, dass sie, obwohl sie es abstreitet, einsam ist. Auch sie braucht eine gewisse Form der menschlichen Nähe. Ihre Entwicklung im Buch hat mir unheimlich gut gefallen. Ich habe sie wirklich in mein Herz geschlossen. Auch Michael, ihr männlicher Gegenpart, ist ein absolut interessanter Charakter. Er hat einen recht ungewöhnlichen Job, den er aber auch aufgrund der guten Bezahlung, die dringend nötig ist, ausübt. Für die Familie würde er einfach alles tun und er macht sich selbst wirklich kleiner als er und seine Taten es sind. Bei ihm werden seine Handlungen oftmals eher nur vom Instinkt und Gefühl geleitet, sodass Stella und er zunächst wahnsinnig spannende Gegensätze darstellen.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird uns aus Sicht beider Protagonisten, Stella und Michael geschildert. Die Autorin hat sich dabei für die Perspektive aus der dritten Person entschieden. Mir hat es gut gefallen, dass beide Charaktere in etwa gleich viele Anteile haben, sodass man einen sehr umfassenden Eindruck ihrer Gedanken und Gefühle erhält. Ich war schon nach wenigen Minuten in der Geschichte gefangen und mochte den direkten Erzählstil von Helen Hoang sehr gerne. An mancher Stelle lag ,mir der Schwerpunkt zwar ein wenig zu stark auf der sexuellen Handlung, dennoch hat es mich gefesselt. Zwischendurch geht sie doch sehr ins Detail, andererseits mochte ich auch ihren bildlichen Beschreibungen sehr, da sie es mir leicht gemacht haben, mir die Situationen vor Augen zu halten. Das liegt aber ganz sicherlich auch an der wunderbaren Sprecherbesetzung. Christiane Marxs Stimme führt angenehm durch die Geschichte, ich konnte ihr die ganze Zeit über gut folgen.
Fazit:
Für mich lebt „Kissing Lessons“ absolut von den vielen facettenreichen Charakteren, die auch liebevoll gestaltet wurde. Sie sind einfach einzigartig. Ich habe die Schilderung von der Sprecherin „Christiane Marx“ wirklich mit Spannung verfolgt und musste immer wieder schmunzeln. Von mir gibt es eine klare Empfehlung !!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.