Michael Robotham wurde im Jahr 1960 New South Wales geboren. 1979 zog er nach Sydney und arbeitete dort als Journalist, er schrieb für einige große Tageszeitungen und Magazine. 1993 gab er seinen Beruf als Journalist auf und begann für Politiker, Musiker und andere Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, als Ghostwriter Autobiografien zu verfassen. 2004 erschien sein Psychothriller mit dem Titel „Adrenalin“, der innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller avancierte und in über 20 Sprachen übersetzt wurde. Michael Robotham lebt mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in Sydney. Sein aktueller Titel heißt „Schweige Still“.
Norman Matt wurde 1974 in Köln geboren. Er ist die deutsche Stimme von Michael Fassbender, Mark Ruffalo, Paul Rudd und vielen anderen. Als Regisseur verantwortete er die deutschen Fassungen von Filmen wie »Brokeback Mountain«, »Sin City«, »Die Verlegerin« und »Inglourious Basterds«.
Anjorka Strechl, geboren 1982 in Lüneburg,studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Sie übernahm Engagements in Osnabrück und Braunschweig sowie am Staatstheater Hannover und am Deutschen Theater in Berlin. 2010 erhielt sie in Russland die Auszeichnung zur »Schauspielerin des Jahres«.
Klappentext:
„Seine Kindheit birgt ein schweres Trauma, sein Leben hat er dem Kampf gegen das Verbrechen gewidmet: Der Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei bei der Aufklärung von Gewaltverbrechen. Während er einen brutalen Mordfall untersucht, lernt Cyrus Evie Cormac kennen. Evie, die als Kind aus den Fängen eines Entführers gerettet wurde, ist zu einer hochintelligenten, aber unberechenbaren jungen Frau herangewachsen. Und verfügt über ein untrügliches Gespür dafür, wenn jemand lügt. Als Cyrus‘ Ermittlungen sich zuspitzen, bringt sie damit nicht nur sich selbst in tödliche Gefahr …“
Wichtige Informationen zum Hörbuch:
Autor: Michael Robotham
Sprecher: Norman Matt, Anjorka Strechl
Erscheinungsdatum: 27.12.2019
ISBN: 978-3844534382
Verlag: Der Hörverlag
Cover:
Das Cover wurde eher düster gestaltet, was ich sehr passend finde. Man sieht ein junges Mädchen, auf einer Brücke bzw. einem Turm stehen, um sie herum, erkennt man durch den stark verhangenen Himmel fast gar nichts. Ebenso fühlte man sich bei dem Verlauf der Ermittlungen auch.
Inhalt:
Im Vorfeld habe ich schon viel über dieses Werk gehört, allerdings kann ich mir nicht wirklich eine Meinung dazu bilden. Ich muss nämlich sagen, dass „Schweige Still“ tatsächlich mein erster Titel des Autors ist und ich dementsprechend keinerlei Vergleiche ziehen kann. Mich hat der Klappentext sehr neugierig gemacht und auch die Charaktere, die darin schon thematisiert werden. Es ist kein Thriller, wie man ihn sonst so kennt, soviel kann und darf ich wohl vorab schon sagen. Aber gerade deshalb war ich wohl neugierig auf „Schweige Still“. Neben den vielen Verbrechen, die hier angesprochen werden, stehen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen deutlich im Mittelpunkt des Geschehens und sind sehr wichtig für den Verlauf des Thrillers. Cyrus Haven ist ein, für meinen Geschmack, doch recht besonnener Mensch, wenn man sich überlegt, was er für eine Aufgabe hat. Er ist Psychologe und steht voll hinter seiner Arbeit. Ich mochte ihn, ohne seine Geschichte zu kennen, auf Anhieb. Er hat viel Geduld und lebt eher zurückgezogen. Dabei ist Ordnung halten nicht unbedingt seine Stärke ;-). Bereits nach wenigen Kapiteln lernt mehr über seine Vergangenheit und die hat es wirklich in sich. Ich hatte viel Respekt davor, wie er mit den Ereignissen umgeht, viele Menschen wären ganz sicher daran zerbrochen. Und hier findet man eindeutig auch den Charakterzug, indem sich die beiden Protagonisten Evie und Cyrus gleichen, beide sind nicht an ihrer Vergangenheit zerbrochen. Man könnte sogar sagen, beide sind an den Geschehnissen gewachsen. Evie gibt sich nach außen gerne unnahbar, ist aber sehr verletzlich. Man spürt, wie wenig Urvertrauen und Liebe sie in jungen Jahren erfahren haben muss. Ihre Gabe, wenn man so will, macht sie zu etwas Besonderen, trotzdem macht sie Fehler, wie jedes andere junge Mädchen.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Schweige Still“ wird dem Hörer aus Sicht beider Protagonisten geschildert, was mir gut gefallen hat. Für meinen Geschmack nimmt die Geschichte zu Beginn gut an Tempo auf, man befindet sich schnell im Geschehen. Allerdings hatte ich danach das Gefühl, für längere Zeit ein wenig auf der Stelle zu stehen, was sicherlich auch an den komplizierten Zusammenhängen innerhalb des Falls liegen mag. So richtig heraus mit der Sprache rückt hier niemand und daran angepasst, verläuft auch die Entwicklung im Hörbuch. Mir gefällt in der Regel ein hohes Tempo, insbesondere bei Thrillern, hier hatte ich jedoch lange Zeit nicht das Gefühl, dass die Spannung unter den langsamen Ermittlungen leidet. Die beiden Sprecher sind wunderbar besetzt worden und ich konnte mich gut in die Charaktere, aber auch in die Situationen, in denen sie sich befanden, hineinversetzen.
Fazit:
„Schweige Still“ ist ein Thriller, der ohne Blutvergießen auskommt und dennoch fesseln kann. Mir haben vor allem die Charaktergestaltung und die damit verbundene Thematik sehr zugesagt. Die Sprecher wurden sehr gut besetzt.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.