Kyra Groh wurde 1990 in Seligenstadt am Main geboren. Sie lebt heute in Frankfurt, die Stadt, in der sie Trambahnen, Apfelwein und Supermärkte, die bis Mitternacht geöffnet haben, zu schätzen lernte. Seit einigen Jahren veröffentlicht Kyra Groh nicht nur humorvolle Liebesromane, sondern arbeitet hauptberuflich als Texterin. Erschienen sind unter anderem folgende Romane: „Pinguine lieben nur einmal“, „Tage zum Sternepflücken“ sowie „Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“.
Klappentext:
„Manchmal stellt Mia sich vor, ihre Krankheit wäre eine beneidenswerte Superkraft. Tatsächlich ist es im Alltag aber ganz schön problematisch, wenn man keine Schmerzen empfinden kann und blindlings in alle Gefahren läuft. Das weiß Mia spätestens seit jenem Abend, an dem sie ihre Mutter verlor. Die quälende Erinnerung daran ist gleichzeitig ihr größtes Geheimnis. Zumindest bis sie Jake kennenlernt, der seinen eigenen Kummer im Fitnessstudio von Mias Vater bekämpft. Ihm kann sie sich anvertrauen, und auch er erzählt ihr von den dunklen Seiten in seinem Leben. Obwohl die beiden so verdammt unterschiedlich sind, haben sie zum ersten Mal das Gefühl, dass Sicherheit vielleicht mehr sein könnte als eine fiese Illusion.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion
Autorin: Kyra Groh
Erscheinungsdatum: 13. März 2020
ISBN: 978-3038800385
Verlag: Arctis
Cover:
Das Cover wurde eher schlicht gestaltet. Dennoch fällt einem das Buch gleich ins Auge, denn die Hintergrundfarbe besticht auf Anhieb. Der Titel nimmt tatsächlich einen großen Teil des Covers ein, unterhalb sitzen zwei Menschen, ein Junge und ein Mädchen, Rücken an Rücken gelehnt.
Inhalt:
Ich muss ehrlich zugeben, dass „Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ mein erste Titel von Kyra Groh ist. Dabei kann ich nicht mal sagen, warum das der Fall ist. Ihr aktuelles Werk hat mich jedenfalls auf Anhieb angesprochen und ich kann schonmal soviel sagen, ich wurde hier absolut nicht enttäuscht, sondern es hat mich einfach nur umgehauen. Die Thematik hat mir absolut zugesagt, denn es steckt soviel mehr darin, als man auf den ersten Blick denken könnte. Wovon handelt denn „Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“? Da muss ich ein bisschen weiter ausholen, denn so kurz mit einem Satz, fällt es mir in der Tat schwer es inhaltlich zusammen zu fassen. Wir begleiten zwei Teenager, nämlich Mia und Jake, durch ihren Alltag. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, aber gerade das macht sie zu wahnsinnig spannenden Charakteren. Zunächst einmal haben wir da Mia, sie erscheint nach außen hin, ein klein wenig verrückt, was sie aber absolut beabsichtigt. Sie macht sich nu wenig aus ihrem Aussehen, sondern trägt sehr häufig Kleidung, mit der sie Erinnerungen verbindet. Das macht sie alleine schon deshalb auffällig. Mia hat nur recht wenig Freunde und soziale Kontakte, dafür sind darunter, aber sehr besondere Menschen. Allerdings trägt sie eine große Last, aus ihrer Vergangenheit mit sich herum, die sie an manchen Tagen beinahe zerdrückt, ihr keine Luft zum Atmen lässt. Es fällt ihr schwer sich zu öffnen, aber ich mochte Mia mit ihrem sarkastischen Äußerungen und der trotzdem sehr verletzlichen jungen Frau hinter der Fassade wahnsinnig gerne leiden. Ebenso erging es mir mit Jake, ich glaube nur, dass ich ihn quasi direkt in mein Herz geschlossen habe. Jake kommt aus gutem Haus und wird überall als „Glückspilz“ angesehen. Es weiß aber kaum jemand, was in ihm abläuft und womit er jeden Tag zu kämpfen hat. Für seinen Bruder würde er alles stehen und liegen lassen, denn es kaum etwas Wichtigeres im Leben für Jake. Jake hat nur wenig Halt, ist aber ein absolut authentischer junger Mann. Um einen freien Kopf zu bekommen, abschalten zu können, betreibt er ziemlich intensiv Kraftsport. Ich finde beide Charaktere wahnsinnig liebenswert, sie wirken in ihrer Art und Weise zu handeln authentisch auf mich. Auch die Nebencharaktere, die uns hier begegnen sind interessant gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ wird dem Leser aus Sicht von Mia und Jake geschildert. Dabei wechseln sich die Perspektiven zwischen ihnen von Kapitel zu Kapitel ab. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass wir so einen intensiven Eindruck aus Sicht von beiden Protagonisten erhalten, so konnte ich mich auf Anhieb in sie hineinversetzen. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass wir die Geschehnisse aus der Ich-Perspektive verfolgen dürfen. Hervorheben möchte ich definitiv auch den warmherzigen, sensiblen und gleichzeitig wunderbar humorvollen Schreibstil der Autorin. Ich war von der ersten Minute an gefesselt und es hat mir soviel Freude gemacht bzw. ich kann schon sagen Emotionen in mir hervorgerufen, dass ich es nicht mehr zur Seite legen wollte. Ich bin absolut fasziniert davon, wie Kyra Groh diese Mischung aus Humor, Tiefgründigkeit und Vielseitigkeit verbunden hat. Nichts wirkt hier auch nur ansatzweise oberflächlich, aber dank der wiederkehrenden spitzen, man könnte fast sagen schnodderigen Art von Mia, wirkt es auch nicht alles todtraurig. Ich konnte mir die Situationen wunderbar vor Augen halten !!
Fazit:
„Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ hat mich voll ins Herz getroffen !! Ich habe mich auf Anhieb in die Charaktere hineinversetzen können und es hat mir eine wahnsinnig intensive Zeit mit Mia und Jake bereitet. Von mir gibt es eine richtig dicke Empfehlung !!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.