Ortwin Ramadan wurde 1962 in Aachen geboren. Er studierte Ethnologie und Politik, arbeitet heute jedoch als Drehbuchautor und freier Autor. Für seinen Roman ›Glück ist was für Anfänger‹ wurde er 2018 vom Syndikat (zu dem auch Sebastian Fitzek und Frank Schätzing gehören) mit dem Hans-Jörg-Martin-Krimipreis ausgezeichnet. Sein aktuelles Werk wurde im Atrium Verlag veröffentlicht und heißt „Moses und das Mädchen im Koffer“.

Klappentext:

„In Hamburg-Rissen wird ein alter Überseekoffer ans Elbufer gespült. Sein Inhalt: die Leiche eines sorgsam geschminkten Mädchens in einem Prinzessinnenkleid, gebettet auf einem roten Samtkissen. Moses und seine junge Kollegin Katja Helwig nehmen die Ermittlungen auf, geraten aber schnell an ihre Grenzen. Die Identität des Mädchens kann einfach nicht festgestellt werden. Gleichzeitig wird Moses von Alpträumen geplagt, die ihn in seine Kindheit in Afrika zurückführen, an die er keine Erinnerung hat. Umso fassungsloser ist er, als er in einer Ausstellung das Foto eines zum Tode verurteilten afrikanischen Mannes entdeckt, der das gleiche seltsame Narbenzeichen trägt wie er. Doch bevor er sich weiter dem Rätsel seiner Herkunft widmen kann, verschwindet ein weiteres Mädchen. Moses erkennt, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat, dessen perfides Spiel gerade erst begonnen hat …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Moses und das Mädchen im Koffer

Autor: Ortwin Ramadan
Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2019
ISBN: 978-3855350612
Verlag: Atrium

Cover:
Im Mittelpunkt steht der Umriss von Moses, denn man schaut direkt auf ihn. Unterhalb seines Körpers blickt man auf einen Teil der beleuchteten Stadt, was geradezu harmonisch wirkt. Der Hauptkommissar setzt sich am Horizont wunderbar von der Stadt ab.

Inhalt:
Seitdem ich den ersten Fall mit dem Kommissar Moses in „Moses und das Schiff der Toten“ beendet habe, fiebere ich auf das Erscheinen des nächsten Werkes von Ortwin Ramadan hin. Der Inhalt von „Moses und das Mädchen im Koffer“ hat mich definitiv sofort neugierig gemacht und angesprochen. Das Szenario, welches Moses und sein Team erwartet, ist für mich, zutiefst erschütternd. Alleine einen solchen Koffer zu öffnen, ist furchtbar grausam. Ein junges Mädchen, welches wie eine Puppe „entstellt“ ist, auf ein Kissen gebettet. So als wenn man eine bestimmte Lage oder eine bestimmte Situation festhalten wollte. Mir gehen Fälle, in denen es um junge Menschen geht, immer sehr sehr nah. Auch wenn Moses und seine Kollegen schon einiges an Erfahrung mitbringen, geht es ihnen ähnlich. Es fällt ihnen schwer, so machtlos da zu stehen. Mit Hochdruck setzen sie sich an die Lösung des Falls, was aber alles andere als einfach ist. Spannend ist auch, wie intensiv Moses selbst nun mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Er hat sehr traumatische Dinge in der Kindheit erlebt, die er bis heute nicht verarbeiten konnte. Dennoch weigert Moses sich jedoch, sie professionell aufzuarbeiten. Umso mehr nimmt ihn der aktuelle Fall mit. Gut gefallen hat mir auch, dass das Team immer mehr zusammenwächst. Sein Privatleben stellt sich aber alles andere als einfach dar.
Die Charaktere wurden sehr interessant und facettenreich gestaltet. Die Entwicklung der Charaktere habe ich als authentisch empfunden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Moses und das Schiff der Toten“ wird dem Leser aus Sicht von Stefan Moses geschildert. Der Autor hat sich hierbei für die Perspektive in der dritten Person entschieden. Man befindet sich sehr schnell mitten im Geschehen und die Ereignisse nehmen direkt an Fahrt auf. Die Spannung ist von Beginn an auf einem konstanten Level und wird durch unvorhersehbare Wendungen nach und nach weiter gesteigert. Nachdem ich den Prolog gelesen hatte, wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Der Schreibstil ist wunderbar direkt und flüssig, aber auch bildlich. Viele Situationen konnte ich mir gleich vor Augen halten und mir gut vorstellen.

Fazit:
„Moses und das Mädchen im Koffer“ ist ein fesselnder Fall, mit grausigem Hintergrund, welcher mich von Beginn an überzeugen konnte !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

Bewertungssteinchen