Ankunft Familie Richard

[Pressereise]

Was macht eine schwangere müde Mama, wenn es stark auf ihren 31. Geburtstag zugeht? Sie beschenkt sich selbst. Mit einem Kurzurlaub – klingt dekadent, doch Dank Eigenversorgung, war´s das gar nicht. Nach der großen Stressphase der letzten Wochen, gepaart mit fortwährender Müdigkeit und anhaltenden Kopfschmerzen, war es an der Zeit einen Cut zu machen: Abstand vom Alltag, Abstand von den täglichen Streitereien. Einfach raus aufs Land; die Probleme hinter sich lassen, abschalten und frische Pfannkuchenluft genießen…

Tag 1: Pfannkuchen vom Schwenkgrill

Moment?! Pfannkuchen? Landluft? Was erzählt die denn jetzt für einen Quatsch? In der Tat waren wir auch nicht weniger überrascht, als wir auf dem Ferienhof bei Bauer Richard angekommen waren und wir direkt mit köstlichen Pfannkuchen vom Grill und einem Geburtstagsständchen (ach Claire <3) willkommen geheißen wurden (ich wusste auch nicht, dass das geht, aber die waren so geil. Vor allem die mit Apfelstücken… Mmmhhhh).

Bei Bauer Richard gibt es  immer Mal wieder kleine Happenings, bei denen die Gast-Familien vor Ort gemeinsam ums Feuer sitzen, essen und plaudern. So richtig Dorfleben halt. Irgendwie hab ich das total vermisst! Und wir hatten Glück, dass wir direkt hineingeplatzt sind.

Meine Wurzeln liegen im Misthaufen begraben

Falls ihr das nicht wusstet: Ich bin ein Mädel vom Lande. Mein Vater lebte auf dem Hof seiner Eltern und bei unseren regelmäßigen Besuchen an den Wochenende und in den Ferien, haben mein Bruder und ich die Umgebung unsicher gemacht: Wir sind im Silo herumgehüpft (und stanken entsprechend), saßen zum Maifest (mit Bier) am Lagerfeuer, haben Eier aus dem Stall geholt, frisch gemolkene Milch getrunken und natürlich bei der Feldarbeit geholfen. Hätte man von mir sicherlich nicht erwartet – ich, mit meiner ausgewachsenen „Dreckphobie“ hihi.

Zurück zu Bauer Richard. Schon nach der Ankunft fühlten wir uns pudelwohl. Die Kinder sind losgestürmt und haben den Hof selbstständig erkundet. Marie kam natürlich immer wieder in Sichtweite zurück und hat sich noch rückversichert. Claire verschwand direkt für eine halbe Stunde im Nirvana. Genau so war meine Jugend und so sollte es sein: Völlig unbeschwert, wild und frei. Ich bin angekommen!

Ausblick Ferienwohnung

Das Hofleben ist mäh-ga!

Der Hof hat auch allerhand zu bieten: Unsere Ferienwohnung war absolut top! Sauber, groß und urig-gemütlich eingerichtet. Wir hatten eine Terrasse, die direkt an einen Garten mit Sandkasten führte. Der Ausblick war ein Traum! Mit einer Rutsche konnten die Kinder direkt auf den angrenzenden Hof schlittern (Marie natürlich nur auf meinem Schoß, denn das Ding ist echt steil und schnell). Dort warten ein Hofhund, Kühe, Kälber, Hühner, Kaninchen, Ponys und Schafe auf entdeckerfreudige Kinder. Marie war so begeistert, dass sie mehrmals am Tag die Muuuuuhs und Hüüaaaahs besuchen wollte 🙂

Die Kids konnten die Bauern beim Eier holen begleiten, die Kühe von der Weide in den Stall eskortieren, zusehen, wie Milch abgezapft wird, den Kaninchenstall ausmisten und die Lümmelohren füttern (und streicheln). Wer Lust hatte konnte auch (in Absprache) einen großen Waldausritt auf den Ponys wagen. Da Marie Pferde aktuell sehr liebt, war das natürlich eine richtig geniale Erfahrung für sie!

Ponyreiten mit Marie

Nachdem sich die Kids ausgetobt hatten,  sind wir in den benachbarten Ort gefahren um uns für die kommenden Tage einzudecken. Trotz ländlicher Lage des Hofes sind gängige Supermärkte in unmittelbarer Nähe. Ein großer Pluspunkt bei einem Selbstversorgerurlaub. Alles in allem verlief der erste Tag richtig gut und harmonisch. Abends fielen die Äuglein dann auch besonders schnell zu. Toll, diese Landluft! 😉

Tag 2: Auf den Spuren der Sauerland Pyramiden

Für den folgenden Tag hatten wir drei Aktionen geplant. Kleiner Spoiler – wir haben nur zwei geschafft. Morgens haben wir den Galileo-Park in Lennestadt-Meggen besucht. Nach 20 Minuten Fahrt konnten wir auch schon die Pyramidenspitzen sehen. Ja, ihr lest richtig. Pyramiden im Sauerland! Was es damit auf sich hat? In vier (von insgesamt sieben) Pyramiden befinden sich aktuell Ausstellungen rund um das Thema Weltall, Mondlandung, Raumfahrt und Co. Wissbegierige Kinder und Jugendliche können so allerhand Wissen mitnehmen. Ich schätze, dass vor allem Kinder ab 8 Jahren voll auf ihre Kosten kommen werden.

Die Mädchen hatten vor allem Spaß an der Dinosaurier-Ausgrabungsstätte – ein riesengroßer Sandkasten, das muss ja gut ankommen! Doch auch die Ausstellungsräume konnten Dank schöner (Bewegt-)Bilder und Effekten punkten. Was so gar nicht ging, war allerdings das Labyrinth mit den Aliens. PUUUUH. Beide Mädchen bekamen Angst, sodass wir ganz schnell herausgehuscht sind. Das Quiz konnten wir dennoch lösen 🙂

Die Sauerland Pyramiden Im Galileo Park

Vom kleinen Prinzen um den Finger gewickelt

Sehr viel besser fanden sie das Außengehege mit den Nasenbären und Kattas <3 Einfach goldig! Ein Katta ist sogar während unseres Aufenthalts ausgebüxt und hat sich die Gäste mal ganz genau angesehen. Die Mädchen haben gejubelt! Die ganze Anlage wirkt sehr durchdacht und mit Liebe zum Detail angelegt. Das zeigt auch der süße Steingarten mit Figuren aus „Der kleine Prinz“. Hier kann man kurz entspannen und einfach nur den weiten Blick ins Sauerland genießen. Claire und Marie haben sich währenddessen dem kleinen Prinzen an den Hals geschmissen.

Nach einer kurzen Snackpause sind wir dann nach Attendorn gefahren. Geplant war eine Wanderung auf dem Julius Ursell Weg – das ist der erste jüdische Themen-Wanderweg in Deutschland. Doch schon nach den ersten Metern war klar, dass Marie der Mittagsschlaf fehlt und bei Claire sämtliche Kooperationsbereitschaft aufgebraucht war. Darum sind wir mit dem Auto bis zum Fuße des Waldwegs Richtung Aussichtsplattform „Biggeblick“ gefahren. Den Aufstieg haben wir unter Ach und Krach – und dem Versprechen es gibt einen Spielplatz – geschafft.

Riskiert unbedingt einen Biggeblick!

Dabei hat mich vor allem Marie begeistert, die quasi im Stechschritt voran marschiert ist, während Claire und ich ziemlich weit hinterher hingen. Uff! So ein steiler Aufstieg ist nichts für eine Schwangere mit Kopfschmerzen. Doch die Mühe hat sich gelohnt! WAS EIN AUSBLICK! Auf der Aussichtsplattform Biggeblick kann man weit über den Biggesee hinaus schauen. Wir hatten perfektes Wetter – der Himmel blau und klar, der See glitzerte und funkelte in der heißen Nachmittagssonne. Apropos heiß und sonnig: Wir hatten irre Glück, dass wir kühle Getränke kaufen konnten. Zufällig hatte das kleine Kiosk außerplanmäßig geöffnet (sonst ist es nur Sonntags auf) und wir bekamen sogar noch Gratis-Kuchen dazu. Genial.

Beim Abstieg wurde allerdings klar, dass wir unser nächstes Ziel – die Atta-Höhle – nicht mehr rechtzeitig erreichen würden. Der letzte Einlass sollte um 16.30 sein. Wir waren um 16.15 Uhr aber noch auf dem Gipfel. Daher – und, weil es den Kindern langsam auch zu viel wurde, entschieden wir uns dafür, den Ausflug zu verschieben. Auf dem Hof angekommen sind die Kinder glücklich in den Garten gehuscht und ich konnte entspannt das Abendessen vorbereiten.

Rundumblick durch das TalVITAL

Der Alltag holt uns ein

Auf den Abend bemerkten wir aber, dass die beiden Ausflüge an einem Tag zu viel waren. Claires Kooperationsbereitschaft war im Minusbereich angelangt und es ging nichts mehr. Wir wurden laut, der Alltag hatte uns wieder. Zeit für einen erneuten Cut! Für das nächste Mal ist klar: Ein Ausflug pro Tag reicht völlig! Selbst total erschöpft von der Wanderung bin ich auch direkt bei der Einschlafbegleitung weggenickt. Gegen 23Uhr wurde ich nochmal wach und habe mich zu meinem Mann auf die Terrasse gesetzt. Leider hatten wir uns ebenfalls in die Haare bekommen und der Abend verlief sehr still… Schade, denn die Bilder des Tages sprechen für sich:

Tag 3: Zeugen aus mehreren Millionen Jahre Geschichte

Neustart! Heute stand der versäumte Besuch in der Atta-Höhle an. Ich war mega neugierig, denn sonst hatte ich nur von Tropfsteinhöhlen gelesen – nie eine besucht! Nachdem der Morgen etwas holprig gestartet ist (wohl ein Überbleibsel des vorangegangenen Tages), haben wir uns wieder gefangen. An der Höhle angekommen waren die Mädchen total beeindruckt. Sie hatte eine ganz eigene Atmosphäre… Die Tropfsteine waren wundervoll in Szene gesetzt und unser Reisebegleiter hat uns die Tropfsteine mit sehr viel Humor verkauft. Wusstet ihr, dass so ein Tropfstein nur einen Millimeter in zehn Jahren wächst? Die Tropfsteine die wir gesehen haben, waren somit teilweise mehrere Millionen Jahre alt!

Und kennt ihr den Unterschied zwischen Stalaktiten und Stalagmiten? Stalagmiten wachsen vom Boden der Höhle nach oben. Ein Stalaktit hängt von der Höhlendecke herab. Dreimal dürft ihr raten, welche Eselsbrücke sich mein Mann hier geschaffen hat 😉 . Ich sag ja: Es war sehr unterhaltsam in dieser Höhle. Trotz alledem war es den Kindern dann doch irgendwann zu langweilig. Klar – sie sind ja auch noch echt jung. Ich denke, mit älteren Kindern im Schulalter macht es mehr Sinn. Doch für uns Eltern war es eine richtig schöne Erfahrung. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wer in Attendorn unterwegs ist, sollte auf jeden Fall einen kleinen Abstecher machen:)

Plötzlich stand ein fremdes Kind in unserem Wohnzimmer

Den restlichen Tag haben wir entspannt auf dem Hof verbracht. Kuhstall, Kaninchenstall, Kettcar fahren, Matschkuchen backen – die Kinder hatten zu tun. Zum Glück waren weitere Kinder im Alter von Claire wie auch Marie vor Ort, sodass sie alle Spielepartner hatten. Das war echt total schön. Irgendwann hatten wir plötzlich eine Zweijährige im Wohnzimmer, die mit Maries Puppen spielte, während Marie mit Claire auf Achse war. Wie in meiner Kindheit. Da standen auch jedem Kind alle Türen offen. Immerzu…

Tag 4: Bewegungsspaß im kalten Nass

Raus in die Natur! Wir starten mit einem Besuch des Naturpark-Infozentrums „Feuer und Wasser“ in Lennestadt in den Tag. Hier erwarten uns Infos rund um den Lebensraum Bach – passend zum nächsten Ziel, denn danach geht´s weiter in das angrenzende TalVITAL. Anfangs hatte ich ehrlich gesagt ein paar Bedenken, ob das wirklich was für die Kinder ist. Erholung? Kurpark? Klingt ja eher nach Rentner, oder? Im Nu waren sie zerstreut! Der Kurpark ist wunderschön angelegt: Hängematten am Wasser, ein Barfußpfad, gepflegte Spazierwege und zwei große (Wasser-)Spielplätze laden zum Entspannen oder Wild sein ein. Perfekt!

Die Mädchen haben zunächst den Wasserverlauf gespannt verfolgt, während wir den Weg entlanggeschlendert sind und haben vor Begeisterung gequiet, als sie den großen Wasserspielplatz entdeckt haben. Hand in Hand haben sie den Bach „bezwungen“, sind auf den Steinen herumgehüpft und haben versucht Mini-Fischchen zu jagen.

Das beste Eis seit Jahren: Café Heimes

Ein Stück weiter stand ein großes Boot mit vielen Klettervorrichtungen und hat uns in Staunen versetzt. Marie hat es geschafft auf die Balanceseile zu steigen und stehen zu bleiben. Ich wusste gar nicht, dass ihr Gleichgewichtssinn derart ausgereift ist. Sie überrascht mich immer wieder <3 Auf dem Rückweg haben wir einen kleinen Zwischenstopp im angrenzenden Café Heimes gemacht und haben das beste Eis seit Jahren genossen – das machen sie nämlich noch selbst! Und mit Blick aufs glitzernde Wasser schmeckt es doch gleich doppelt so gut. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter, doch so eine Abkühlung tut dann auch mal ganz gut.

An den Wochenenden gibt es neben Kurkonzerten auch Angebote für Kinder: Jeden Sonntag findet ein anderes Event statt: Kinderschminken, Kindertattoos, kleine Konzerte – ab 15 Uhr (und bei gutem Wetter) können Eltern sich also entspannt zurücklehnen und vom kinderfreundlichen Angebot des Parks profitieren (hier ist Verkehr absolut Tabu!). Nach unserem Besuch im TalVITAL war klar, dass wir unbedingt zurückkommen müssen – der Sommerurlaub 2020 steht schon fest 😉

Thikos Kinderland bietet mehr als andere Indoorspielplätze

Im Anschluss an den eher erholsamen Part unseres Ausflugs wollten wir die Kids nochmal so richtig auspowern. Also ging es in Thikos Kinderland in Schmallenberg. Das ist einfach genial! Wir waren bereits in vielen Indoor-Spielplätzen mit den Kids, aber keiner war so schön wie dieser hier! Nicht nur, dass er einen kleinen Außenbereich mit Tretbooten, Mini-Schwimmbecken und Kettcars hat – das gesamte Gelände ist drinnen wie draußen super gepflegt. Das habe ich noch nie so erlebt. Der Gastro-Bereich, die Spiele-Anlage, sogar die Toiletten sind Top in Schuss. Ich war haushoch begeistert.

Und die Kinder erst. Sonst ist der Kleinkindbereich ja eher Mau gehalten (unseren Erfahrungen nach). Hier hatte Marie viel Platz zum Toben, Klettern und entdecken. Doch selbst der Bereich für ältere Kinder bot viele Möglichkeiten für sie. Nur, als sie plötzlich vor der Senkrechtrutsche stand, ist uns das Herz in die Hose gerutscht. Todesmutig ist Papa Michael mit ihr gerutscht. Nach einiger Überwindung und gutem Zurufen meinerseits hat er sich getraut. Und wieder und wieder! Claire kam auch noch hinzu und er musste quasi doppelt so oft rutschen. Der Arme. Zu schade, dass Schwangere nicht dort rutschen dürfen 😉

Schmallenberg – I’ll be back

Claire fand direkt wieder Anschluss an eine Mädchengruppe und verschwand im Kinderland. Die Zeit ging so schnell vorbei, dass wir gar nicht bemerkt hatten, wie spät es schon war. Kurz vor Schluss haben wir zusammengepackt und sind heimgefahren (knapp vor dem drohenden Unwetter). Zu gern hätten wir den Kletterpark auch noch ausprobiert – das nächste Mal dann! Immerhin braucht man viel Zeit um insgesamt 3.000 qm Spielfläche zu erkunden 😉 Zum Glück sind die Preise dort human, sodass man auch mal länger dort abhängen kann um den ein oder anderen Snack einzunehmen. Das hatten wir auch schon anders erlebt. Alles in allem waren wir alle sehr entspannt und hatten unseren Spaß. Schmallenberg sieht uns wieder – ganz bestimmt!

Leider war das schon der letzte Abend unseres Kurzurlaubes. Für den nächsten Morgen stand die Rückfahrt an. Aber nicht ohne zuerst in Ruhe zu frühstücken und einzupacken. Wir haben die Mädchen einfach nochmal über den Hof sausen lassen und konnten so in Ruhe die Koffer verladen und den Schlüssel abgeben. Das lief alles ganz unkompliziert und unbürokratisch ab.Wir haben uns auf dem Bauernhof Richard generell sehr wohl gefühlt. Alle waren nett und hilfsbereit und das trotz des täglichen Hofbetriebs der zu bewältigen war!

Fazit: Günstig, entspannend, ein Traum für Kleinkinder

Wer einen entspannten Kurzurlaub auf dem Land machen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Der Hof bietet Kindern viele Beschäftigungsmöglichkeiten und in naher Umgebung können tolle Reiseziele wie die Wisent-Wildnis, der Panorama-Park, der Galileo-Park, der Biggesee und die Atta-Höhle angesteuert werden. Besonders für Eltern mit Kleinkindern lohnt sich der Ausflug zu Bauer Richard! Die Kids schließen die Tiere schnell ins Herz und können sich frei bewegen. Eltern können sich entspannt zurücklehnen und die frische Landluft genießen. Und das Beste: Auch mit kleinem Geldbeutel kann man sich einen Bauernhofurlaub gut leisten. Das einzige Manko ist die Selbstversorgung. So ein bisschen Alltag ist dann immer mit dabei.

Habt ihr jetzt Lust auf das Sauerland bekommen? Oder fahrt ihr sogar schon regelmäßig hin? Verratet mir doch mal, wo ihr euren Urlaub verbringt 🙂