Rachael Lippincott wurde in Philadelphia geboren und machte ihren Abschluss in English Writing an der University of Pittsburgh. Aktuell betreibt sie, neben dem Schreiben, einen Foodtruck. Mit dem Werk „Drei Schritte zu dir“ veröffentlicht sie ihr Debüt.
Dirk Petrick ist ein deutscher Schauspieler, Kinderbuchautor und Synchronsprecher. Er studierte Kommunikation an der Universität der Künste in Berlin. Er hat zahlreiche Sprecherrollen und beispielsweise „Max und die Festung des Schwarzen Fürsten“ als Autor veröffentlicht.
Maximiliane Häcke ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Häcke synchronisierte und schauspielerte bereits mit zehn Jahren. Sie ist seit 2012 regelmäßig als Kikaninchen zu hören, weitere Sprecherrollen sind unter anderem „Das Geheimnis des Dorian Graves“ und „Aquamarin“.
Klappentext:
„Kann man jemanden lieben, den man nicht berühren darf? Stella hat ihr Leben voll im Griff – bis auf den Umstand, dass sie an Mukoviszidose leidet und deshalb viel Zeit im Krankenhaus verbringt. Dort trifft sie auf Will. Mit seiner rebellischen Art und seinem frechen Charme scheint er rein gar nichts unter Kontrolle zu haben, kann sich aber dennoch irgendwie in ihr Herz stehlen. Die Krankheit verlangt, dass die beiden auf Abstand bleiben, doch mit jedem Tag wird die fehlende Nähe unerträglicher …“
Wichtige Informationen zum Hörbuch:
Autorin: Rachael Lippincott
Erscheinungsdatum: 21. Juni 2019
ISBN: 978-3742412904
Verlag: DAV
Cover:
Das Cover hat mich auf Anhieb total angesprochen. Man sieht zwei Lungenflügel, die aber liebevoll in Blumenranken dargestellt sind. Unter den Blumen, die in zarten Farbtönen blühen, sieht man die Umrisse eines jungen Mädchens und eines Jungen. Sie setzen sich wunderbar vom dunkelblauen Hintergrund ab.
Inhalt:
Mit dem Werk „Drei Schritte zu dir“ veröffentlicht die Autorin Rachael Lippinscott ihr Debüt. Mich hat der Inhalt direkt angesprochen, besonders weil hier ein eher schwieriges Thema im Mittelpunkt steht. Ich finde es aber wirklich wichtig, dass auch unheilbare Krankheiten, die ja oft „totgeschwiegen“ werden, auch thematisiert werden. Die Protagonisten in „Drei Schritte zu dir“ sind an Mukoviszidose erkrankt. Mukoviszidose ist eine vererbare, angeborene Stoffwechselerkrankung. Verursacht wird die Erkrankung durch eine Veränderung im Mukoviszidose-Gen, dem CFTR-Gen. „Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator“ ist die ausgeschriebene Bezeichnung. Die Regulatoren sind ein Protein, welches auf den Zellen sitzt und dadurch wie ein Kanal wirkt. Die Mutation des CFTR- Gens führt nun zu einer defekten Oberfläche. Dieser Kanal sorgt normalerweise dafür, dass Salz und Wasser aus der Zelle ein- und ausströmen. Durch den defekten Kanal, entsteht ein Ungleichgewicht im Salz- und Wasserhaushalt der Zelle. Aufgrunddessen enthält der Schleim, der die Zellen bedeckt, bei Betroffenen mit Mukoviszidose zu wenig Wasser und wird dementsprechend schnell zäh. Der Schleim verstopft lebenswichtige Organe, unter anderem Bauchspeicheldrüse, Leber und Lunge. Ich persönlich wusste vorher nicht so viele Einzelheiten über die Krankheit und habe mich nun ein wenig näher mit ihr beschäftigt. Wir begleiten hier zunächst die junge Stella. Ihr Leben wird vom Verzicht nur so gezeichnet. Außerdem hat die Familie eine sehr schwere Zeit hinter sich, was auch an Stellas Verhalten deutlich spürbar ist. Sie trägt eine große Last mit sich herum und ist doch im Grunde eigentlich noch ein Mädchen, welches sich vor allem Zusammenhalt innerhalb der Familie wünscht. Sie ist gut organisiert und möchte ihre Eltern möglichst wenig belasten. Sie ist ein cleveres und sympathisches Mädchen. Ich mochte sie von Beginn an gerne. Man spürt, wie wichtig Gewohnheiten und regelmäßige Abläufe für sie sind. So fühlt sie sich sicherer. Auf Will trifft sie im Krankenhaus, er ist neu auf der Station. Nach außen zeigt er sich ziemlich ignorant, wie ich finde. Er versucht sein Leben möglichst wenig nach der Krankheit zu richten und lehnt, nach etlichen Krankenhausaufenthalten, konsequent jegliche Behandlung ab. Dies ändert sich jedoch nach und nach.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Drei Schritte zu dir“ wird dem Hörer aus Sicht beider Protagonisten geschildert. Mir hat es besonders gut gefallen, dass sich die Sichtweisen regelmäßig abwechseln und die Anteile somit recht ausgeglichen sind. Es wurden vom DAV auch zwei verschiedene Synchronsprecher eingesetzt, was ich als angenehm empfunden habe. Sie lassen den Hörer empathisch am Leben der beiden Protagonisten teilnehmen. Durch den Wechsel der Sprecher bekommt man einen tollen und umfangreichen Einblick in die Gefühle und das Leben von Stella und Will. Ich habe mich so direkt mit ihnen verbunden gefühlt, so als sei ich mitten im Geschehen. Das lag sicherlich auch daran, dass wir als Hörer die Charaktere aus der Ich-Perspektive begleiten dürfen. Der Erzählstil ist unglaublich berührend und hat mich darüber hinaus absolut gefesselt. Die Besetzung der Sprecher habe ich als authentisch und wunderbar treffend empfunden.
Fazit:
„Drei Schritte zu dir“ ist eine unglaubliche, berührende Geschichte, die mich durchweg fesseln konnte. Ich habe eine traurige, spannende und intensive Zeit mit Stella und Will verbracht.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.