Hallo ihr Lieben,

wir freuen uns, dass Euch die spannende und tolle Blogtour zu „Haunted Love-Perfekt ist Jetzt“ interessiert und ihr Euch auf unserem Blog eingefunden habt. Nachdem gestern das Buch ausführlich vorgestellt wurde, könnt ihr bei uns im Interview mehr über Ayla Dade erfahren.

 

Den ganzen Tourplan, damit ihr die vielen spannenden Beiträge nicht verpasst, findet ihr hier.

So nun will ich Euch aber auch nicht länger auf die Folter spannen 😉

Hallo liebe Ayla,

erst einmal würde ich dich bitten, ein paar Dinge zu deiner eigenen Person zu erzählen, damit die Leser dich ein wenig besser kennenlernen können. Wie kamst du zum Schreiben? Gab es einen bestimmten Zeitpunkt, ab dem wusstest, dass du als Autorin arbeiten möchtest?

„Angefangen mit dem Schreiben habe ich schon sehr, sehr früh. In meinem Kopf war einfach immer so viel los, Wörter und Sätze, die zu Geschichten geformt werden wollten, sprudelten herum und sorgten für Chaos. Ich habe dann etwa in der dritten Klasse angefangen, Papier in Größe einer Buchseite zurechtzuschneiden und habe die dann mit Kleister alle zusammengeklebt. Vorne kam ein gemaltes Cover raus, und dann ging das Schreiben los. Sogar mit Kapitelüberschriften – ich wollte es schon damals ganz genau wissen, haha. Zu Beginn waren es meist irgendwelche Pferdegeschichten, die dann mit dem Alter in Fantasy übergingen.

Ja, es gab tatsächlich einen bestimmten Punkt an dem ich wusste, dass ich Autorin werden möchte. Ich glaube, da war ich vierzehn und gerade dabei, mein erstes richtiges Buch auf einem total alten Laptop zu schreiben. Im Fernseher kam die Dokumentation über J. K. Rowling und ich war so gefesselt, dass sie stets an ihren Traum geglaubt hat, bis es zu ihrem Beruf wurde, dass ich dachte: Ich möchte das auch machen. Ich möchte, dass mir meine Arbeit spaß macht – und ich lebe nur einmal auf dieser Welt und möchte, dass mir dieses Leben gefällt. Von diesem Zeitpunkt an habe ich jeden Tag geschrieben und an mir gearbeitet – tausende Absagen von Verlagen kassiert und nie aufgehört – bis dann irgendwann eine Zusage von meiner heutigen Agentur kam.“

Gerade eben habe ich „Haunted Love“ beendet und bin noch ganz aufgewühlt. Wie würdest du selbst den Inhalt für uns zusammenfassen? Worauf sollen sich die Leser einstellen?

„Haunted Love war so viel mehr als bloß eine süße Liebesgeschichte für mich. Es geht um Freundschaft, um psychische Probleme, um den Druck der Gesellschaft und die ständige Angst, die hohen Erwartungen des Lebens nicht erfüllen zu können. Natürlich haben wir zwei Protagonisten, Hazel und Caleb. Sie ist schüchtern und introvertiert und gerade er macht es sich zur Aufgabe, sie aus ihrer Komfortzone herauszuholen und zu zeigen, wie man lebt. Sowohl Hazel als auch er klammern sich an den gegenseitigen Halt, weil sie beide mit heftigen Problemen zu kämpfen haben, die sie alleine nicht bewältigen können.

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass zwischen ihnen eine Art Co-Abhängigkeit besteht, so sehr brauchen sie die Liebe des anderen, um nicht zu versinken. Das Problem dabei ist jedoch, dass Caleb gleichzeitig keine emotionale Bindung zulassen will – obwohl er ohne Hazel auch nicht kann. Ein Zwiespalt, der vor allem an Hazels psychisch labilen Zustand nagt. Die Leser sollten sich auf eine Achterbahn der Gefühle und schwierige Protagonisten einstellen. Ja, Hazel ist naiv. Sie verzeiht viel. Immer und immer wieder – was nicht heiß, dass sie nicht darunter leidet.

Sie kann bloß nicht anders, weil sie abhängig ist. Abhängig von der Liebe, die ihr einziger Halt auf einem Schiff ist, das droht, unterzugehen. Und ja, Caleb ist ein Arschloch. Er tut Dinge, die kaum verzeihlich sind, und ist nicht gerade der liebe Junge von nebenan – weil er echt ist. Er hat zu viel erlebt, als dass er blind vertrauen und ohne Ängste eine gesunde Beziehung eingehen kann. Der Leser muss also wissen, dass das Buch einen Wirbelsturm aus Emotionen beinhaltet. Glück, Trauer, Freude, Enttäuschung, Liebe, Hass – vor allem Selbsthass. Die Geschichte ist offen und unverblümt geschrieben – wie das echte Leben.“

Da wir thematisch bei „Haunted Love“ angekommen sind, würde mich interessieren, ob es jemanden gibt, der dich inspiriert hat diese Geschichte niederzuschreiben? Wo sammelst du deine Ideen für Geschichten?

„Ursprünglich war die Geschichte ganz anders und lag schon seit Ewigkeiten in meiner Schublade. Hazel war eigentlich wirklich sehr pummelig und wurde von einer Mitschülerin gemobbt, weshalb sie sich zu einem Modelcasting anmeldete, nur um es allen zu beweisen. Die Geschichte habe ich aber über Bord geworfen und dann alles neu geschrieben, haha. Manchmal überkommt es mich einfach und ich kann nicht anders – womit wir auch schon bei den Ideen angekommen wären. Es ist nicht gerade so, dass ich mich ans Fenster setze, verträumt hinaussehe und darüber nachdenke, was für eine Geschichte ich schreibe.

Die Ideen kommen einfach immer in den verrücktesten Momenten: Neulich zum Beispiel hatte ich beinahe einen Autounfall. Ich bin richtig knapp vor dem anderen Auto zum Stehen gekommen. Ich war natürlich total geschockt und alles, aber noch mehr schockiert hat mich, dass mir genau in diesem Moment eine Idee für ein neues Projekt kam. Es ist echt verrückt. Meistens sind es wirklich einfach nur Geistesblitze im Alltag, dann denke ich mehr darüber nach und schwupp-di-wupp habe ich eine neue Romanidee.“

Du sprichst in deinem Werk wirklich berührende und wie ich finde, sehr wichtige Themen an. Ein leider sehr verbreitetes Problem in der Gesellschaft, bei dem viele weg sehen, ist Mobbing. Für mich ist es immer wieder erschreckend an wie vielen Stellen man Mobbing findet. Brennt es dir selbst auf der Seele, dazu etwas zu sagen bzw. etwas dagegen zu tun? Hast du selbst mit Mobbingopfern gesprochen?

„Das Thema Mobbing ist immer allgegenwärtig und fängt schon in manchen Situationen an, die manche vielleicht als Kleinigkeit sehen würden. Beispiel: Mädchen A kauft sich ein neues Shirt, ist total happy, fühlt sich schön. Mädchen B ist irgendwie neidisch, erzählt Mädchen A, dass die Streifen auf dem Shirt sie dick machen würden, und lacht darüber. Mädchen A lacht gekünstelt mit, ist innerlich aber tottraurig und wird das Shirt nie wieder tragen. Minuspunkt im Selbstwertgefühl.

Je öfter solche Situationen kommen, desto mehr häufigen sich diese Minuspunkte und irgendwann glaubt man gar nicht mehr an sich. Findet sich gar nicht mehr schön oder wertvoll. Und das geht wirklich so schnell! Es ist traurig. Ich denke, jeder sollte ein Auge auf seine Mitmenschen haben, vor allem in Schulen. Wenn solche Situationen auftreten sollte man den Mut aufbringen und sagen, dass es nicht okay ist. Man sollte dagegen angehen – immer und überall. Ich selbst habe schon des Öfteren mit Mobbingopfern gesprochen.

Ich mache im Sommer meistens als Gruppenleiterin in einem Sommerlager für Kinder aus unserer Stadt mit, und da hatte ich leider schon sehr, sehr viele Gespräche mit Kindern, die wahnsinnig traurig waren, weil ihnen die schlimmsten Dinge gesagt wurden. Es ist echt schockierend und solche Themen sollten angesprochen werden. Unbedingt.“

Auch die beiden Protagonisten in „Haunted Love“ Hazel und Caleb haben ein sehr bewegtes Leben, Vergangenheit trifft es hier ja nicht ganz. Sie kämpfen beide mit ihren eigenen Dämonen, die sie durch ihren Alltag begleiten. Hazels Selbstbewusstsein ist leider vernichtend gering. Wie würdest du den Druck der Gesellschaft auf junge Menschen bewerten? Wieviel Einfluss haben beispielsweise die vorgelebten Einheitsgrößen XS und S oder auch die Magermodels, die „Schönheit“ und auch „Makellosigkeit“ vorleben?

„Gerade bei Frauen und jungen Erwachsenen ist der Druck der Gesellschaft enorm. Ihnen wird immer wieder vorgelebt, dass Schönsein bedeutet, dünn zu sein. In Magazinen, im Fernsehen, von anderen Männern, die immer wieder von dünnen Frauen in Unterwäsche oder sonst was schwärmen … In Mädchencliquen (nennt man das heute noch so? Haha) ist es ja auch oftmals so, dass hinter dem Rücken abgelästert wird, wenn jemand etwas pummeliger ist oder so.

Es sind einfach gesellschaftliche Ideale, die überall verbreitet werden und sich in die Köpfe einschleichen, wo sie jedem einflüstern, auch so sein zu müssen. Weil man ja sonst hässlich wäre. Weniger wert. Solche Gedanken können schließlich zu starken psychischen Problemen führen, wie Hazel in meiner Geschichte deutlich zeigt. Ich finde es schrecklich, dass Magermodels in den Himmel gelobt werden durch entsprechende Modelshows, wo man nur dann als schön gilt, wenn man auch ja Size Zero trägt. Das ist nicht richtig. Schönheit wird nicht durch Maße definiert. Es ist ein inneres Merkmal, das einen nach außen hin strahlen lässt.“

Ich gebe zu, dass mich besonders Hazels Vergangenheit doch echt sehr bewegt und berührt hat. Ich empfinde es als unverantwortlich, dass solche Vorbilder wie Magermodels als Standart gesehen werden. Besonders erschreckend ist aber der angebliche „Curvy Model“ Trend, denn dieser stellt für mich völlig normale Frauen, die ein bisschen Speck an Hüfte, Bauch und Brust haben, als etwas Besonderes hin.

„Das unterschreibe ich genauso. Alle hypen den »Curvy-Model-Trend« und loben die Leute, die sich dafür einsetzen. Es freut mich, dass auch endlich mal gesehen wird, dass jeder Mensch schön ist – aber muss man das definieren? Muss man getrennte Shows daraus machen, um Menschen mit unterschiedlichen Größen zu separieren? Ich finde nicht. Das wäre, als würde man sagen: Deine Haare sind kurz – du gehst in die eine Show. Oh, deine sind lang, du musst in die andere – sowas macht man doch auch nicht. Wieso also nach Körpermaßen trennen? Das ist wohl etwas, das ich niemals verstehen werde. Und niemals gut finden werde.“

(Da gebe ich dir absolut recht. Ganz besonders, weil ich es genauso sehe wie du. Ein schlanker Körper oder eben ein Körper mit Kurven macht ja den Menschen nicht aus und steht nicht für seinen Charakter. Der Charakter ist für mich ausschlaggebend, um jemanden zu mögen oder eben auch nicht).

Caleb und Hazels Leben könnten nicht unterschiedlicher sein. Wie weit würdest du für die Menschen gehen, die dir wichtig sind, die du liebst. Die eigentliche Frage ist doch, sollte man sich selbst für einen anderen Menschen aufgeben? Ich bin da selbst eher kritisch. Klar, verändert man sich innerhalb einer Beziehung auch ein wenig, aber wo wäre der Punkt, an dem es wichtig ist, nur noch sich selbst zu sehen?

„Ich selbst bin ein sehr loyaler Mensch. Wenn ich jemanden liebe, und diese Person mich auch zurückliebt, dann würde ich für diesen Menschen durchs Feuer gehen. Aber ich habe auch meine Grenzen, an denen ich sage: Hey, so geht das nicht, ich mach mich hier kaputt. Ich will nicht, dass meine Gesundheit aufgrund von Liebe leiden muss. Das ist nicht Sinn der Sache. Der Schlüssel liegt in der Kommunikation untereinander. Egal, was für Probleme auftauchen und egal, wie hart es einem erscheint: Wenn man liebt, gibt es immer Wege. Man muss sie nur zusammen finden – dann ist es ganz leicht.
Bei Hazel und Caleb war es schwierig – und so geht es auch vielen, vielen anderen Menschen. Wenn man selbst unter schweren psychischen Problemen leitet und Halt sucht in der Liebe des anderen, in dem einzigen Gefühl, das einem noch Glück schenkt und sich wertvoll fühlen lässt, dann kann man es schwer loslassen. Ist quasi süchtig danach. Gerade hier ist es wichtig, dass die Menschen sich die eigenen Probleme eingestehen und bestenfalls gemeinsam angehen.“

Wie wichtig sind dir Freundschaften im Leben? Welchen Stellenwert machen Sie für dich aus?

„Ich habe wirklich sehr, sehr wenige Freunde. Gerade weil mir Freundschaft unglaublich viel bedeutet und ich nur den Menschen richtig vertrauen kann, bei denen ich weiß, dass sie mich wirklich kennen und immer für mich da sein werden – egal, was passiert. Bei meinen Freunden möchte ich das Gefühl haben, sie wären immer direkt mit Rat und Tat an meiner Seite, selbst wenn ich noch den größten Mist gebaut hätte. Dass sie mich nie alleine lassen würden. Die Personen, bei denen ich das ganz genau weiß, stehen bei mir an erster Stelle. Ich würde immer alles für sie liegen lassen, wenn es drauf ankäme.“

Gibt es etwas, was du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?

„Ich möchte euch sagen, dass, egal mit was ihr im Leben zu kämpfen habt oder was noch kommt – es geht auch immer wieder bergauf. Manchmal denkt man, alles ist so zertrümmert und kaputt, dass es gar keinen Sinn mehr macht und man einfach kein Licht mehr sieht – aber dem ist nicht so. Das Licht ist immer da. Manchmal muss man nur länger laufen, um es aus dem Tunnel wieder hinauszuschaffen. Und manchmal ist der Weg auch ganz schön steinig und hart, deshalb ist es wichtig, auch einzusehen, dass nicht alles allein geschafft werden muss. Dass Hilfe in Ordnung ist. Ganz egal, wie: Irgendwann werden die Steine aus dem Weg geräumt sein, mögen es noch so viele sein, und das Licht strahlt euch direkt ins Gesicht. Versprochen.“

Vielen, vielen lieben Dank für die spannenden und authentischen Antworten, liebe Ayla. Es hat mir viel Freude bereitet, dir diese Fragen stellen zu können.

Quelle: Pixabay

Nachdem ihr nun einiges über Ayla selbst und ihre Einstellung zu vielen Dingen erfahren habt, würde ich gerne wissen, was Euch noch unter den Nägeln brennt. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, kommentiert doch bitte, welche Frage ihr Ayla gerne einmal stellen möchtet.

Natürlich gibt es auch tolle Gewinne, wir verlosen einmal das Print und drei weitere Ebooks zu „Haunted Love-Perfekt ist Jetzt“ unter allen, die mitmachen. Ihr könnt jeden Tag ein Los sammeln und so eure Gewinnchance erhöhen. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist vom 20.02.2019 – 26.02.2019 möglich, am 27.02. erfolgt die Gewinnerbekanntgabe.

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