Guillermo del Toro, der 1964 in Mexiko geboren wurde, zählt heute zu den bekanntesten Regisseuren der Welt. Er besuchte die Filmschule in seiner Heimatstadt Guadalajara, Mexiko. Bekannte Werke von ihm sind unter anderem „Hellboy“, Pans Labyrinth“ und „The Shape of Water“.
Daniel Kraus arbeitet als Autor und Filmemacher in Chicago. Er schrieb zahlreiche preisgekrönte Bücher, die in 15 Sprachen übersetzt wurden.
Klappentext:
„Ein geheimes US-Militärlabor 1963: Im streng gesicherten Labortrakt F-1 wird eine Kreatur aus dem Amazonas gefangen gehalten, deren Erforschung einen Durchbruch im Wettrüsten des Kalten Krieges liefern soll. Doch eines Nachts entdeckt die Reinigungskraft Elisa das Wesen, das halb Mann und halb Amphibie ist. Die stumme junge Frau tut etwas, woran noch kein Wissenschaftler gedacht hat: Sie bringt dem Wasserwesen die Gebärdensprache bei und beginnt so entgegen aller Regeln eine vorsichtige, geheime Freundschaft mit ihm. Als sie erfährt, dass das »Projekt« schon bald auf dem Seziertisch enden soll, muss Elisa alles riskieren, um ihren Freund zu retten…“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autoren: Guillermo del Toro, Daniel Kraus
Erscheinungsdatum: 01. März 2018
ISBN: 978-3426523070
Verlag: Knaur
Cover:
Das Cover wurde in den Farben des Wasser, Ozeans gestaltet. Das hat mir auf Anhieb gefallen. Man schaut auf eine junge Frau, die das Wesen, welches Halb Mann, halb Amphibie ist, in den Armen hält.
Inhalt:
Ich kannte vorab nur Filme, aber die nicht die literarischen Vorlagen von Guillermo del Toro, von Daniel Kraus ist die ebenfalls mein erstes Werk, dass ich gelesen habe. Mich hat der Inhalt wahnsinnig neugierig gemacht. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich die Geschichte wohl weiterentwickelt und ob Guillermos fantastische Kreativität und sein Ideenreichtum auch in „The Shape of Water“ wieder einmal unter Beweis gestellt wird. Alleine die Idee finde ich schon außergewöhnlich, aber auch die Art und Weise, wie sich die beiden „eigentlichen“ Protagonisten näher kommen, aufeinander zu gehen, ist einfach faszinierend. Die Charaktere werden unwahrscheinlich vielschichtig und mit der nötigen Tiefe, die man erwartet, dargestellt. Allen voran Elisa, die stets geheimnisvoll wirkt. Für mich war sie schon eine besondere Figur, da sie stumm ist und dennoch so offenherzig, aber auch neugierig. Sie ist neugierig auf das ihr unbekannte Wesen. Im Gegensatz zu allen anderen Charakteren, baut sie eine Beziehung zu ihm auf, möchte mit ihm kommunizieren. Ich hatte immer ein bisschen das Gefühl, dass sie sich dadurch selbst weniger allein fühlt. Auch sie ist eine „Außenstehende“ innerhalb der Gesellschaft. Genau wie das Wesen setzt sich durch ihre Art zu kommunizieren von den anderen ab.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „The Shape of Water“ wird dem Leser aus Sicht eines auktorialen Erzählers, in der dritten Person, geschildert. Die Wahl habe ich hier, dadurch, dass es soviele Personen gibt, deren Perspektive wir erfahren, als angenehm empfunden. Andererseits hätte mich gerade Elisas Perspektive durchaus auch in der Ich-Form gereizt, muss ich sagen. Zu Beginn musste ich mich an den doch einerseits sehr bildlichen, fast dichterischen Schreibstil gewöhnen, ganz besonders, weil die Sätze dennoch oft abgehakt wirken. Nach einer Weile ist mir dies jedoch gelungen und ich bin sehr froh darüber. Denn nachdem ich mich auf die Schreibweise einlassen konnte, fesselte mich die märchenhafte Geschichte umso mehr. Es ist jedoch definitiv kein Werk, welches man nebenbei lesen kann. Durch die vielen und regelmäßigen Wechsel der Perspektive benötigt man schon ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Mir haben die historisch detaillierten Beschreibungen sehr gefallen, ich konnte mich sehr gut in die Zeit hineinversetzen.
Fazit:
„The Shape of Water“ ist eine sehr besondere, fantasiereiche und fesselnde Geschichte, wenn man sich auf sie einlassen kann. Mir fiel es zu Beginn ein wenig schwer.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.