Thorsten Siemens lebt mit seiner Frau und beiden Kindern in Sande / Landkreis Friesland. Er wurde in Emden geboren und schreibt liebend gerne Krimis, die in seiner neuen oder auch der alten Heimat spielen. Mit Ostfriesland fühlt er sich selbst sehr verbunden.“Krähenkeller“ ist sein aktuelles Werk.

Klappentext:

„In vollkommener Abgeschiedenheit lebt Dennis im friesischen Sande. Von Schuldgefühlen und Zwangsstörungen geplagt, meidet er den Kontakt zu anderen Menschen. Doch als er eines Tages um den Sander See joggt, trifft er auf Marie und fühlt sich fortan für ihr weiteres Schicksal verantwortlich. Als er dann auch noch mitbekommt, dass sie von ihrem Freund geschlagen wurde, will er ihm hierfür einen Denkzettel verpassen. Doch die Situation eskaliert und plötzlich liegt Marie bewusstlos in der Kellerwohnung seines Hauses. Dennis bemüht sich, Marie davon zu überzeugen, dass er alles nur für sie getan hat. Dabei ahnen beide nicht, dass bereits ein noch viel schlimmeres Unheil auf sie lauert…“


Wichtige Informationen zum Buch:

Krähenkeller

Autor: Thorsten Siemens
Erscheinungsdatum: 14. Februar 2018
Verlag: Klarant

Cover:
Für mich spiegelt das Cover die perfekte ländliche Idylle in Friesland wieder. So ähnlich hätte ich mir die Landschaft, in der das Werk spielt, auch vorgestellt.

Inhalt:
„Krähenkeller“ war für mich das erste Werk, welches ich vom Autor Thorsten Siemens gelesen habe. Ihr wisst ja mittlerweile, dass ich mich auch immer freue, neue Autoren für mich zu entdecken. „Krähenkeller“ hat mich inhaltlich direkt gereizt, sodass ich ihn ganz fix lesen wollte. Besonders interessant finde ich die Themen, die der Autor hier mit in seinen Thriller einbaut. Neben Menschenhandel, der ja leider durchaus auch ein aktuelles und ebenso brisantes Thema ist, werden körperliche Gewalt aber auch Zwangsstörungen angesprochen.
Davon betroffen ist unser Protagonist Dennis, den wir hier durch sein Leben begleiten. Ich persönlich stelle es mir schrecklich vor, wenn man unter Neurosen und Zwangsstörungen leidet, denn die beeinflussen den Alltag unwahrscheinlich stark. Dennis spürt, sobald er von seine Routine abweicht, ein ungutes Gefühl und möchte die Situation, in der er sich dann befindet, sofort beenden. Er ist ein sehr einsamer Mensch und hat kaum soziale Kontakte, da er kaum sein Haus verlässt. Selbst die meisten Einkäufe erledigt er über das Internet oder lässt sich Dinge aus dem Ort liefern. So einsam und abgeschottet, würde ich nicht leben können. Ich selbst bin zwar abends auch oft froh, dann Ruhe zu haben, allerdings habe ich den ganzen Tag mit Menschen zu tun, das ist ja dann eine grunsätzlich sehr verschiedene Ausgangslage. Die Gestaltung der Charaktere hat mir wirklich zugesagt, ganz besonders, weil es Menschen mit Makeln sind, die dadurch in ihrem Handeln auch authentisch auf mich wirkten.

Aufbau, Struktur & Stil:
Als Leser folgen wir den Ereignissen in dem Thriller „Krähenkeller“ aus Sicht von Dennis, dem Protagonisten und einem weiteren wichtigen Charakter, nämlich Marie. Durch den regelmäßigen Wechsel der Perspektive erhält man schnell einen umfassenden Einblick in die Handlung und deren Hintergründe. Mir hätte es an der Stelle gut gefallen, wenn einer der Charaktere vllt sogar aus der Ich-Perspektive die Geschehnisse schildern würde. So oder so baut der Autor innerhalb weniger Seiten ein hohes Tempo auf, man befindet sich schnell mitten im Geschehen, was mir sehr gefallen hat. Durch den wunderbar bildlichen und flüssigen Schreibstil gelang es mir gut, mir die Situationen vor Augen zu halten. Die Spannung wird zunächst konstant gesteigert, ab einem gewissen Zeitpunkt war die Entwicklung der Geschichte für mich jedoch ein bisschen zu vorhersehbar. Das Ende hat mir gut gefallen.

Fazit:
„Krähenkeller“ punktet bei mir durch die außergewöhnlichen Charaktere und ein hohes Tempo, welches mich von Beginn an begeistern konnte !!

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.