Susanne Kliem wurde 1965 geboren. In sechs verschiedenen Berufen arbeitete sie stets um Worte, um den Text (Theaterstücke, Synchron-Drehbücher, Pressemitteilungen, Zeitungsartikel, Ratgeber). Sie arbeitete unter anderem als Pressereferentin für Fernsehserien von ARD und ZDF und für das größte deutsche Theaterfestival »Theater der Welt«. Seit 2009 schreibt sie Krimis, so veröffentlichte sie beispielsweise die Werke „Trügerische Nähe“, „Die Beschützerin“ und ihr aktuelles Werk „Das Scherbenhaus“.
Sabine Lorenz machte zunächst eine Lehre als Steuerfachgehilfin. Im Anschluss gründete sie gemeinsam mit Tommy Krappweis die Produktionsfirma „bumm“, in der sie die Filmgeschäftsführung übernahm. Gleichzeitig absolvierte sie ihre Ausbildung an der Schauspielschule Zerboni in München. Sie bekam zahlreiche Engagements an Theatern in Deutschland und der Schweiz. Nach einigen Jahren Bühnenerfahrung wagte sie auch den Sprung vor die Kamera und startete als Fernseh-und Filmschauspielerin ihre Karriere. Sabine Lorenz arbeitet in Ergänzung ihrer schauspielerischen Tätigkeit auch als Autorin: So verfasst sie Film- und Romanadaptionen für die Bühne.
Klappentext:
„Carla Brendel wird seit Monaten von einem Stalker verfolgt. Aus Angst vor dem Fremden flüchtet sie zu ihrer Halbschwester nach Berlin. In Ellens luxuriöser Wohnanlage Safe Haven, die mit neuesten Sicherheitssystemen ausgestattet ist, fühlt sie sich beschützt. Doch kurz nach ihrer Ankunft verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird wenige Tage später aus der Spree gezogen. Ein tragischer Unfall? Carlas Zweifel wachsen. Sie bleibt in Ellens Wohnung und sucht nach der Wahrheit. Dabei merkt sie schnell, dass in Safe Haven ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen. Und es tödlich enden kann, wenn man zu viele Fragen stellt …“
Wichtige Informationen zum Hörbuch:
Das Scherbenhaus
Autorin: Susanne Kliem
Sprecherin: Sabine Lorenz
Erscheinungsdatum: 22.03.2017
ISBN: 978-3956392290
Verlag: Audio Media Verlag
Cover:
Das Cover ist mir gleich ins Auge gefallen. Tatsächlich musste ich zweimal hingucken, um eigentlich zu erkennen, was dort zu sehen ist. Man schaut aus einer Wohnung innerhalb des Hauses auf die Straße bzw. auf die Häuser gegenüber. Das Haus selbst hat hohe Fenster. Es wurde gut auf den Inhalt abgestimmt.
Inhalt:
„Das Scherbenhaus“ ist das erste Werk, welches ich von der Autorin Susanne Kliem kennengelernt habe. Mich hat der Inhalt sehr schnell angesprochen, da ich spannende Thriller einfach unheimlich gerne nicht nur lese, sondern auch höre. Die Autorin hat hier eine sehr vielseitige Handlung geschaffen, die sich sowohl mit familiären Konstellationen und den Schwierigkeiten sich der neuen Situation anzupassen beschäftigt, auf der anderen Seite steht das Thema Stalking auch im Mittelpunkt, aber auch das brandaktuelle Thema Datenschutz spielt eine Rolle. Ich selbst habe, was Stalking angeht, glücklicherweise keinerlei Erfahrungen sammeln müssen, jedoch habe ich im Freundeskreis Menschen, deren Leben durch Stalking stark beeinflusst wurde. Es ging sogar so weit, dass richterliche Verfügungen bzw. Anordnungen ausgesprochen wurden. Das Gefühl, immer beobachtet zu werden, wurde mich wahnsinnig verunsichern und mir auch Angst machen. Trotzdem denke ich, dass man die Angst der Opfer nie hundertprozentig nachfühlen kann, wenn man nicht selbst einmal betroffen war. Carla, die Protagonistin, die wir hier als Hörer begleiten, habe ich als recht naiv empfunden. Dennoch konnte ich ihre Ängste nach ihren Erlebnissen wirklich gut nachvollziehen und ich hatte ehrlich Mitleid mit ihr. Die Charaktere wurden sehr vielseitig gezeichnet, ich hatte stets das Gefühl sie erst im Laufe der Geschichte wirklich einschätzen zu können und selbst dann wurde ich noch einige Male überrascht. Es gefällt mir sehr, wie man als Hörer die Charaktere kennenlernt. Es schien fast so, als ließen sie sich alle erst nach und nach hinter die „freundliche Fassade“ blicken. Einige Charaktere erscheinen geheimnisvoll, in jedem Fall aber rätselhaft.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in dem Werk „Das Scherbenhaus“ wird aus Sicht der Protagonistin Carla, in der dritten Person, geschildert. Zunächst fiel es mir ein wenig schwer mich in Carla hineinzuversetzen, gerade weil ihr Verhalten oftmals ein wenig naiv erscheint. Nach und nach gelang es mir jedoch immer besser, ihre Gedankengänge, vor allem aber ihre Angst und die Sehnsucht nach Geborgenheit, Nähe konnte ich gut nachvollziehen. Besonders gut gefallen hat mir, wie sehr die Autorin den Hörer hier miteinbezieht, so lernt man die Beweggründe und die Vergangenheit der Charaktere erst im Laufe der Geschichte kennen. Mich hat das Hörbuch anfangs richtig gefesselt, leider war mir zu schnell klar, wer im Endeffekt der Täter sein musste. Bei einem Werk dieses Genre erhoffe ich mir, dass die Spannung bis kurz vor dem Ende möglichst erhalten bleibt oder dass man durch die Wendungen innerhalb der Geschichte verunsichert wird. Dies war hier leider nicht der Fall. Die Entwicklungen haben mich zwar angesprochen, ich habe das Hörbuch auch nicht als zähflüssig empfunden, aber es fehlte mir der letzte kleine Kick, der mich dazu bringt, dass ich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr abwarten kann, wie es endet. Gut gefallen haben mir die detaillierten bildlichen Beschreibungen. Auch die Stimme der Sprecherin Sabine Lorenz wirkte für mich authentisch, ich habe ihr gerne zugehört.
Fazit:
„Das Scherbenhaus“ erzählt eine spannende Geschichte, die mich durch detaillierte, bildliche Beschreibungen oftmals fesseln konnte. Dennoch fehlte mir eine Steigerung der Spannung, zu schnell war mir klar, wer hier der Täter sein musste.
Ich gebe drei von fünf Funkelchen.