Heidrun Wagner lebt mit ihrer Familie in Freiburg. Durch ihre Arbeit begegnet sie vielen verschiedenen Menschen, was einen großen Einfluss auf ihre Arbeit hat. Die Einblicke in andere Lebensgeschichten und die damit verbundenen persönlichen Erfahrungen inspirieren sie beim Schreiben ihrer Bücher. Bisher hat sie Kurzgeschichten in einigen Anthologien veröffentlicht. „Wenn du vergisst“ ist ihr Romandebüt. Wenn sie gerade nicht die Zeit mit ihrer Familie verbringt oder schreibt, liest oder spielt sie gerne. Auch denkt sie sich gerne scheinbar verrückte Ideen aus, die auf den zweiten Blick gar nicht so verrückt sind.
Klappentext:
„Wenn es etwas in dir gibt, das jeden, den du liebst, in Gefahr bringt. Wenn deine eigene Familie dir Vergangenes nicht verzeihen kann. Wenn dein Herz unentschlossen bleibt. Wenn du nicht mehr weißt, wer Freund und wer Feind ist. Dann ist der Tag gekommen, an dem du dein Schicksal selbst in die Hand nehmen musst.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Brennt die Schuld
Autorin: Heidrun Wagner
Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2016
ISBN: 978-3958820296
Verlag: Oetinger 34
Cover:
Das Cover ist unglaublich!! Ich kann und will hier gar nicht auf vielen, liebevollen Details eingehen, die man hier in einer Art Karikatur im Hintergrund sieht. Aber mich begeistert es total, man findet immer wieder neue Symbole, die einem zuvor noch nicht so aufgefallen ist. Im Vordergrund setzt sich der rosafarbene Umriss einer jungen Frau ab, wobei der Fokus hier deutlich auf dem Herz, den Gefühlen liegt. Es passt wunderbar zum Inhalt des Buchs.
Inhalt:
„Brennt die Schuld“ ist der zweite Band einer Reihe von der Autorin Heidrun Wagner. Der Vorgänger heißt „Wenn du vergisst“ und sollte in diesem Fall unbedingt vorher gelesen werden. Ansonsten ist die Handlung in diesem Werk denke ich nicht verständlich. Für mich ist „Brennt die Schuld“ das zweite Werk, welches ich von Heidrun Wagner gelesen habe. Bitte lest nicht weiter, wenn ihr den ersten Teil nicht kennt, ich kann hier nicht ohne Spoiler auf den ersten Band eine Rezension schreiben !! Noch mehr als im Vorgänger beschäftigt sich dieses Buch mit der Vergangenheit der Protagonistin bzw. der Verarbeitung ihrer Amnesie sowie dem schrecklichen Verlust ihrer Schwester. Man spürt beim Lesen, wie sehr Zoe unter der Situation leidet, sich nicht erinnern zu können. Sie macht sich selbst Vorwürfe und es treten mehr Fragen auf, als dass sie sie beantwortet bekommen würde. Zoe durchläuft hier eine stetige Veränderung, Entwicklung ihres Charakters und man spürt förmlich, wie sie Stück für Stück ein wenig erwachsener wird. Besonders hervorheben möchte ich auch Franzi, die eine sehr wichtige Person in Zoes Leben wird. Sie war mir gleich sympathisch, Franzi gibt Zoe Halt und ist für sie da, wenn sie sie braucht. Aus Elias und auch aus Niklas werde ich nicht wirklich schlau. Elias scheint Zoe zwar auch helfen zu wollen, gibt sich aber sehr zurückhaltend und stets geheimnisvoll, wenn es um ihn selbst geht. Ich hatte immer das Gefühl, als belaste Zoe dieses Verhalten noch mehr.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Geschichte wird aus Sicht von Zoe, in der Ich-Perspektive geschildert. Mir fiel es, trotz ihrer schwierigen Lage, wirklich recht leicht, mich in sie und ihre Gedanken hineinzuversetzen. Ich mag es unheimlich, wenn Autoren die Ich-Perspektive wählen, da ich immer das Gefühl habe, dem Protagonisten dadurch beim Lesen noch näher zu sein. Als Leser befindet man sich gleich mitten im Geschehen, denn „Brennt die Schuld“ setzt nahtlos an die Ereignisse des vorherigen Buchs an. Es gibt keinerlei Zusammenfassung oder Rückblick. In Kurzform hätte ich mir das schon gewünscht, da es schon eine ganze Weile her ist, dass ich das erste Werk gelesen habe. Nach kurzer Zeit konnte ich mich jedoch wieder sehr gut zurechtfinden und die Ereignisse wunderbar zuordnen. Nach und nach erfährt man mehr über die Vergangenheit und ein paar ihrer Geheimnisse werden gelüftet, denn überwiegt auch in diesem Band die mysteriöse, dunkle Seite in den Erinnerungen von Zoe. Die Autorin spiegelt diese Stimmung für mich wunderbar wieder. Dazu tragen natürlich auch die bewegenden Illustrationen bei, die ich an dieser Stelle unbedingt auch erwähnen möchte. Nachdem ich einmal wieder in die Handlung eingetaucht war, hat mich das Buch wahnsinnig gefesselt und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.
Fazit:
„Brennt die Schuld“ ist ein mitreißendes, bewegendes Werk, welches ich Euch auf jeden Fall ans Herz legen möchte. Ich, für meinen Teil, will jetzt unbedingt gaanz viel Licht auf die noch offenen Fragen werfen.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.