Lisa Jackson gehört zu den amerikanischen Top-Autorinnen, deren Romane regelmäßig auf den Bestsellerlisten platziert sind. Sie begann 1981 gemeinsam mit ihrer Schwester, die ebenfalls Autorin ist und unter dem Nancy Bush bekannt ist, Liebesromane zu schreiben. Mit der Zeit entwickelte sie jedoch, einen ganz eigenen und spannenden Stil zu schreiben. Viele ihrer Thriller wurden auch in Deutschland erfolgreich veröffentlicht und vertont. Erschienen sind unter anderem die Werke: „Ewig sollst du schlafen“, „Bitter sollst du büßen“ und „Der weiße Tod“.
Klappentext:
„Weihnachtsabend auf Church Island, einer kleinen Insel vor der Küste Washingtons. Ein kleiner Junge verschwindet spurlos. Da er zuletzt am Bootsanleger gesehen wurde, wird ein tragischer Unfall vermutet. Nur seine Mutter Ava will das nicht glauben, sie erleidet einen Zusammenbruch und wird in die Psychiatrie eingewiesen. Zwei Jahre später darf Ava nach Hause – und fühlt sich dort seltsam fremd. Sie beschließt, sich auf die Suche nach Spuren zu begeben. Niemals hat sie an die Geschichte des tragischen Unfalls geglaubt, die man ihr immer über das Verschwinden ihres Sohnes erzählt hat. Auf ihrer Suche gerät sie in ein bizarres Netz aus Lügen und Intrigen, Rache und Hass.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Tödliche Spur
Autorin: Lisa Jackson
Erscheinungsdatum: 01.April 2014
ISBN: 978-3426514054
Verlag: Knaur TB
Cover:
Ehrlich gesagt finde ich das Cover in diesem Fall, leider nicht sonderlich ausdrucksstark. Vor einem grau, weißen Hintergrund steht ein blutroter Buchstabe „T“. Natürlich spielt auch das Blut eine Rolle im Buch, aber man hätte glaube ich, besser auf den Inhalt eingehen können.
Inhalt:
„Tödliche Spur“ ist das erste Buch, welches ich von der Autorin Lisa Jackson gelesen habe. Mittlerweile habe ich schon gehört, dass andere Bücher besser geschrieben seien, ich selbst habe aber keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. Das Szenario, in welches man hier als Leser mit eingeführt wird, ist jedenfalls mehr als schockierend. Die Protagonistin Ava hat ein wahnsinnig traumatisches Erlebnis, nämlich den Verlust ihres geliebten Sohnes Noah, zu verarbeiten. Nach einiger Zeit, die sie stationär in psychiatrischer Behandlung verbracht hat, ist sie nun wieder zuhause. Sie fühlt sich nicht sehr wohl und immer wieder meint sie ihren Sohn zu hören, halluziniert und meint ihn auch zu sehen. Alle Bewohner des Anwesens, darunter ihre Cousine Jewel-Anne, ihr Ehemann Wyatt, ihr Cousin Jacob, die Pflegerin ihrer Cousine Demetria, sowie das Hauspersonal halten sie für mehr oder weniger verrückt. Ava fühlt sich, als stehe sie den ganzen Tag unter Beobachtung, ständig plagen sie starke Kopfschmerzen und Albträume. Ich hatte von Beginn an, eher den Eindruck, dass alle anderen gut daran tun, ihr einzureden wie verrückt sie sei, als dass sie es wirklich ist. Sie handelt immer mehr auf eigene Faust, was ihren Mitbewohnern missfällt. Auffällig fand ich auch, dass sie alle behandeln als sei sie ein Kind und hätte keinerlei eigene Meinung. Alle wollen immer nur alles zu ihrem Besten. Ich glaube, wenn ich niemanden um mich herum hätte, dem ich vertraue und ich mich wie im Käfig fühlen würde, könnte ich auch durchdrehen. Aber das ist nur meine Meinung 😉 dazu. Die Charaktere wurden alle sehr vielseitig, interessant und liebevoll gestaltet.
Aufbau, Struktur & Stil:
Erzählt wird die Handlung in der dritten Person. Anfangs muss ich zugeben, hatte ich ein wenig mit den doch recht vielen Personen, die eingeführt werden zu kämpfen. Nach einigen Kapiteln vermochte ich sie jedoch voneinander zu unterscheiden und konnte sie zuordnen. Recht langsam beginnt die Autorin, die Spannung aufzubauen. Die Probleme der Protagonistin Ava stehen anfangs doch sehr im Mittelpunkt, die Handlung dreht sich hauptsächlich darum. Man kann der Erzählweise die ganze Zeit über gut folgen, aber stellenweise zieht es zunächst aber ein wenig. Hat man diese Phase überwunden, wird man als Leser belohnt. Lisa Jackson baut ein wahnsinnig erschreckend detailliertes Lügennetz auf, dass man kaum eine Möglichkeit hat, mit den Wendungen zu rechnen. Sie lässt einen Einblick in abgrundtiefe menschliche Verhaltensweisen zu. Kleinigkeiten konnte ich mir zwischendurch selbst erklären, bevor die Protagonistin selbst das Rätsel löste. Niemals hätte ich aber das Ende hervorsehen können, was ich wirklich genial finde. Nicht viele Bücher schaffen es den Leser so gekonnt auf falsche Fährten zu führen. Die Stimmung während des gesamten Buchs ist gruselig, bedrückend und man fühlt sich ebenfalls hilflos und allein, wie es die Protagonistin Ava tut.
Fazit:
„Tödliche Spur“ ist insgesamt ein Buch, dass sich zurecht als Thriller titulieren darf, dennoch weist es vor allem zu Beginn einige Längen auf. Die düstere, bedrückende Stimmung, die die Autorin schafft, sowie die unerwarteten und schockierenden Wendungen machen das Buch aber definitiv lesenswert.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.