Jessi Kirby studierte, nachdem sie die Highschool erfolgreich abgeschlossen hatte, Englisch. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie als Lehrerin und Bibliothekarin. Im Jahr 2011 veröffentlichte sie ihr englischsprachiges Debüt „Moonglass“. Im Juni 2014 erschien es dann unter dem Namen „Dein eines, wildes, kostbares Leben“ in Deutschland. „Mein Herz wird dich finden“ ist ihr zweites Werk auf dem deutschsprachigen Markt.
Annina Braunmiller bekam schon in sehr jungen Jahren Ballettunterricht und nahm regelmäßig am Leistungsturnen teil. Nachdem sie das A. B. von Stettenschen Institut in August besucht hatte, absolvierte sie in der internationalen Klasse der Stage School Hamburg von 2003 bis 2006 ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Bühnendarstellerin in den Bereichen Gesang, Tanz und Schauspiel. Parallel zu ihrer Arbeit am Ensemble München, ist sie vor allem in der Synchronisation von Filmen tätig. Seitdem sie 2008 Kirsten Stewart die Stimme als Bella in Twilight lieh, hat sie zahlreiche Hauptrollen in Filmen synchronisiert. Sie las auch die Hörbücher zu der Biss-Reihe ein.
Klappentext:
„Wie beginnt man neu, wenn das Wichtigste gegangen ist?
Als Mia und Noah sich zum ersten Mal begegnen, spüren beide, dass sie füreinander bestimmt sind. Es ist, als wäre plötzlich alles wieder in Ordnung. Als wäre Mia nicht der traurigste Mensch auf der Welt. Als wäre ihre große Liebe nicht bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und als hätte sie Noah nicht verschwiegen, dass sie einander nur begegnet sind, weil sie wissen wollte, wer das Spenderherz ihres Freundes bekommen hat. Doch wie glücklich darf sie eigentlich sein? Und wann wird aus Schweigen Verrat?“
Wichtige Informationen zum Hörbuch:
Autorin: Jessi Kirby
Sprecherin: Annina Braunmiller
Erscheinungsdatum: 25.Februar 2016
ISBN: 978-3839847190
Verlag: Argon
Cover:
Das Cover ist wunderschön und mit liebevollen Details gestaltet worden. Vor einem weißen Hintergrund, der von orangefarbenen und roten Tupfen durchzogen ist, stehen sowohl der Titel als auch ein großes Herz im Mittelpunkt. Der Titel ist inmitten des Herzes abgebildet. Um ihn herum sind viele Symbole zu sehen, beispielsweise spielen Wellen eine große Rolle. Es ist ein wenig aufgebaut wie ein Uhrwerk, an einer Seite kann man auch einen Schlüssel sehen, der zum Aufziehen genutzt werden soll. Auch Papierrollen sind innerhalb des Herzens erkennbar. Es hat einen starken Bezug zum Inhalt.
Inhalt:
„Mein Herz wird dich finden“ ist das erste Werk, welches ich von der Autorin kennenlernen durfte. Ich hatte vorher noch nie etwas von ihr gehört. Die Handlung von „Mein Herz wird dich finden“ hat mich jedoch sehr angesprochen. Die Autorin kombiniert hier das eher schwierige und gerne auch „totgeschwiegene“ Thema der Organspende mit einer Liebesgeschichte. Auch Trauer und der Verlust eines geliebten Menschen werden angesprochen. Sicher ist vor allem Organspende etwas, worüber viele Menschen ungern nachdenken, denn wer setzt sich schon gern mit seinem eigenen Tod auseinander. Viele Menschen meiden dieses Thema eher. Ich persönlich finde es sehr wichtig, und da ich einige Freunde habe, die im medizinischen Bereich arbeiten, ist es auch gelegentlich etwas, was man anspricht, ebenso wie tödliche Erkrankungen. Schlichtweg deshalb, weil es im Krankenhaus zum Alltag gehört. Wir begleiten Mia auf ihrem Weg durch ihren Alltag. Sie kämpft immer noch sehr mit dem Verlust ihrer großen Liebe. Mia sucht einen Weg, gegen den Kummer anzukämpfen, sie schafft es nur sehr langsam, in ihren „normalen“ Tagesablauf zu finden. Sehr viele Dinge erinnern sie immer wieder und lassen sie oft, wenn sie denkt, einen Schritt vorwärts zu machen, im Anschluss daran zwei Schritte zurückgehen. Doch sie hat sich letztendlich ein Ziel gesetzt und gibt sich nicht auf. Nachdem sie auf Noah trifft, zweifelt sie immer wieder an sich selbst. Mia stellt sich und ihre Gefühle in Frage, sie hat auch Angst Jacob zu vergessen, dass er keinen Platz mehr in ihrem Leben hat. Das Gefühlschaos, das in Mia herrscht, wird wirklich sehr authentisch und behutsam beschrieben. Noah ist ein scheinbar fröhlicher, lebenslustiger junger Mann. Er liebt das Meer, dessen Kraft und verbringt gerne viel Zeit beim Surfen. Ich habe ihn als charmant und liebevoll, aber auch als nachdenklichen Menschen kennenlernen dürfen. Auch die weiteren Charaktere sind interessant und liebevoll gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Jessi Kirby hat sich entschlossen, die Handlung aus Sicht von Mia, in der Ich-Perspektive erzählen zu lassen. Ich finde es in diesem Fall sehr schön und habe die Verbindung zu Mia als äußerst authentisch und intensiv empfunden. Mir hat es sehr gut gefallen, dass zum einen die Autorin sehr behutsam und sensibel auf die schwierigen Themen eingeht, auf der anderen Seite schaffte es Annina Braunmiller aber auch wahnsinnig gut, die Verletzlichkeit von Mia mit ihrer Stimme wieder zuspiegeln. Auch bei anderen Gefühlen bringt Annina Braunmiller ihre Stimme authentisch und gefühlvoll ein. Sehr interessant und eindrucksvoll finde ich auch die zahlreichen Zitate, die sich mit dem Thema der Organspende, das Herz oder Transplantationen beschäftigen. Ich konnte mich gut in die Protagonistin hineinversetzen, was sicher auch an der detaillierten und bildlichen Art der Beschreibungen der Autorin liegt. Die gefühlvolle Stimme der Sprecherin und der flüssige Erzählstil machten es mir sehr leicht der Handlung zu folgen. Ab einem gewissen Punkt habe ich nur noch mitfiebern können und das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen. Der einzige Punkt, den ich kritisieren kann, dass es relativ früh absehbar, wie sich die Handlung entwickeln wird.
Fazit:
„Mein Herz wird dich finden“ überzeugte mich durch einen behutsamen, authentischen Umgang mit dem Thema der Organspende und dem Umgang mit dem „Geschenk“, was dadurch gemacht wird. Auch die Art der Beschreibung, wie Mia sich langsam wieder in ihrem Leben zurecht findet hat mich beeindruckt. Annina Braunmiller macht ihre Sache mehr als gut und ist die optimale Besetzung.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.
Solche Geschichten mag ich gern. Bin dann mal das Buch kaufen 😀
Liebe Grüße
Britt