Arno Strobel studierte Informationstechnologie und arbeitete bis zum Jahr 2014 in einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Im Alter von vierzig Jahren begann er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. Diese veröffentlichte er in Internetforen, bevor er sich an einen Roman wagte. Nach sehr gründlicher Recherche schickte er Leseproben an 20 Verlage, die ihm aber alle absagten. Daraufhin gründete er gemeinsam mit zwei Freunden selbst einen Verlag. Sie brachten das Buch „Magus – Die Bruderschaft“ nun selbst heraus. Die Auflage mit 1000 Exemplaren war schnell ausverkauft, sodass schnell eine zweite Auflage drucken lassen musste. Der Dtv entdeckte das Buch in einer der größten deutschen Buchhandlungsketten und kurze Zeit später bekam er die Lizenz. Seither veröffentlichte er unter anderem „Der Sarg“, „Fremd“ und „Der Trakt“.

Klappentext:

„Es ist NACHT, sie sind am Strand, HILFLOS, ihm AUSGELIEFERT, sie können sich nicht befreien, und dann kommt die FLUT …
Zwei Pärchen machen Urlaub auf Amrum. In dieser Zeit geschehen grausame Morde. Ein Superintelligenter ist am Werk, um nicht nur den perfekten Mord, sondern die „perfekte Mordserie“ zu begehen. Er entführt Paare und vergräbt nachts bei Ebbe die Frau bis zum Hals im Sand. Den Mann bindet er an einen Pfahl in der Nähe fest, so dass er dabei zusehen muss, wenn seine Frau bei Flut langsam ertrinkt. Die beschauliche Insel Amrum hat er sich ausgesucht, weil dort normalerweise nie etwas passiert und ihm die entsprechenden Schlagzeilen sicher sind. Das ist es, was er möchte. Die ganze Welt soll erfahren, wie clever er ist. Und es sieht so aus, als hätte er damit Erfolg..“

Die Flut

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Flut

Autor: Arno Strobel

Erscheinungsdatum: 21.Januar 2016

ISBN: 978-3596198351

Verlag: Fischer Taschenbuch


Cover:

Das Cover ist, der Stimmung des Buchs entsprechend, sehr düster gestaltet. Es ist schwarz, der Schriftzug des Titels ist grün und setzt sich gut vom dunklen Hintergrund ab. Zu sehen ist ein Gesicht mit vor Angst weit aufgerissenen Augen. Es ist gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.

Inhalt:

„Die Flut“ ist mein erstes Buch, welches ich von Arno Strobel gelesen habe. Ich habe schon viele positive Kritiken gelesen, daher wollte ich mir nun auch selbst einmal ein Bild machen. Es ist als Psychothriller ausgezeichnet, wobei ich es eher als eine Mischung aus Krimi und Thriller sehe, vor allem, weil man durch die Bezeichnung andere Erwartungen an das Buch hat. Wir begleiten als Leser zwei sehr unterschiedliche Paare, die auf sehr ungewöhnliche Weise beschlossen haben, gemeinsam Urlaub zu verbringen. Julia und Michael sind ein eigentlich recht zufriedenes und harmonisches Paar. Auf der anderen Seite gibt es Martina und ihren Mann Andreas. Die Charaktere habe ich allesamt als sehr eigenwillig empfunden. Julia ist mir, in Anbetracht ihres Alters, doch ein wenig zu naiv dargestellt. Sie hinterfragt zu wenig bzw ist sie mir stellenweise schlichtweg zu passiv, sie setzt sich einfach oft nicht für ihre eigene Meinung ein. Das hat mir einfach net zugesagt. Martina ist eher ruhig und wenn sie etwas sagt, klingt es sehr sarkastisch, ich würde fast schon sagen, dass sie ziemlich verbittert ist. Allerdings kann man ihr dies nur anfangs übel nehmen. Bei Michael fiel es mir von Beginn an, recht schwer ihn einzuschätzen. Andreas mochte ich vom ersten Moment an nicht. Er meint alles besser zu wissen und kann seine eigene Hände aber auch die Augen, selbst im Beisein seiner Frau nicht von anderen Menschen lassen. Wichtige Personen sind außerdem noch die Ermittler, die zu den Tatorten gerufen werden. Bis auf den Ermittler Harmsen, der ein echt fieser, extrem unangenehmer Zeitgenosse ist und vor Ecken und Kanten wirklich überall aneckt, waren mir die Charaktere leider oftmals zu blass. Seinen Kollegen Jochen mochte ich recht gerne, er hat einen scharfen Verstand und einen doch recht ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird aus verschiedenen Blickwinkeln, in der dritten Person, erzählt. Ich hätte es sehr spannend gefunden, dem Täter hier in der Ich-Perspektive folgen zu dürfen, einfach um sich intensiver mit seinen Gedanken auseinandersetzen zu dürfen. Aber auch so bringen die verschiedenen Blickwinkel, aus denen die Handlung erzählt wird, einiges an Abwechslung für den Leser. Die Spannung steigt jedoch relativ langsam an, auch wenn sich die Geschehnisse zwischenzeitig schnell entwickeln, hat sich für mich beim Lesen nicht wirklich eine thrillerlastige Stimmung eingestellt. Das finde ich recht schade, ich würde das Buch eher als Krimi mit Anteilen eines Thrillers bezeichnen. Ich hatte stellenweise das Gefühl, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen waren hier teils einfach zu intensiv ausgearbeitet sind. Diese kommen erst gegen Ende des Buchs zum Einsatz und ab diesem Zeitpunkt fand ich das Buch sehr fesselnd und wollte unbedingt weiterlesen. Man braucht aber ein wenig Geduld, um bis zu diesem Punkt zu gelangen. Arno Strobel setzt immer wieder Wendungen in der Handlung ein, sodass das Ende und auch der Täter für mich nicht vorhersehbar waren, was mir gut gefallen hat.

Fazit:

Leider hat mich „Die Flut“ im wahrsten Sinne des Wortes nur bedingt mitreißen können. Mir fehlte es ein wenig an Tiefgang, was die Charaktere angeht. Ebenso kam für mich erst zu spät Spannung auf.

Ich gebe drei von fünf Funkelchen.

3-funkelchen