Natasha Boyd studierte Psychologie an der Uni und schloss ihr Studium erfolgreich ab. Sie arbeitete, bevor sie mit dem Schreiben begann, in verschiedenen Marketing- und Presseabteilungen verschiedener Firmen. Ihr Debüt schrieb sie mit „Eversea-Ein einziger Moment.
Klappentext:
„Als Olivia Baines zwölf Jahre alt war, wurde ihre ältere Schwester Abby von einem Unbekannten ermordet. Sechs Jahre später leidet Olivia immer noch schwer unter dem Ereignis. Der Schmerz ist so stark, dass sie nur einen Ausweg sieht: Sie flüchtet an einen Ort, wo ganz sicher niemand nach ihr suchen wird. Das verlassene Cottage ihrer Großmutter liegt auf Daufuskie Island, im Südosten der USA. Doch Olivia hat nicht damit gerechnet, dass das Cottage bereits bewohnt ist. Tom ist alles andere als begeistert, als sie auf der Insel auftaucht. Die junge Frau erinnert ihn an das dunkelste Kapitel seiner Vergangenheit, vor dem er seit sechs Jahren davonläuft … und das ihn jetzt eingeholt hat.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Deep Blue Eternity
Autorin: Natasha Boyd
Erscheinungsdatum: 04.02.2016
ISBN: 978-3802598012
Verlag: Egmont LYX
Cover:
Das Cover ist sehr schön gestaltet worden. Man hat das Gefühl, dass sich der Mann und die Frau unter Wasser küssen und sich festhalten, als wenn es kein Morgen gäbe. Alleine durch den wunderbaren blauen Farbton fällt es einem direkt ins Auge. Es ist auch gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt worden.
Inhalt:
Ich gebe zu, ich bin der Autorin seit ihrem ersten Buch „Eversea- Ein einziger Moment“ ein wenig verfallen ;-). Daher war mir auch sofort klar, dass ich „Deep Blue Eternity“ lesen wollte. Sie spricht hier schon wesentlich härtere und bewegende Themen an. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was ein junges Mädchen in die Lage bringt, sich bei seinen Eltern nicht mehr sicher zu fühlen und stelle es mir selbst schrecklich vor, wenn man Zuflucht an einem einsamen Ort sucht. Zuhause sollte der Ort sein, an dem man sich geborgen und geliebt fühlt. Vielleicht bin ich aber auch einfach in einer Welt aufgewachsen, die für mich mehr als in Ordnung war.
Wir begleiten also die Protagonistin Liv durch das Buch. Sie ist ziemlich einsam und gesundheitlich nicht wirklich in einer guten Verfassung. Ständig bekommt sie Panikattacken und die einzige Lösung, die ihre Eltern dafür fanden, waren tatsächlich Tabletten. Allein das ist für mich schon eine schreckliche Vorstellung. Liv gibt sich gerne unnahbar, ist jedoch in ihrem Herzen ein Mensch, der sich nach Nähe und Geborgenheit sehnt. Sie hat Schlimmes durchleben müssen, unter anderem den Tod ihrer geliebten Schwester, ist aber auch eine Kämpferin und für ihr Alter erscheint sie recht erwachsen. Liv ist schon öfter mal zickig, jedoch wie ich finde, hält sich das im Rahmen. Sie ist ein intelligentes junges Mädchen, das gerne liest und tierlieb ist. Ich hatte Liv schnell in mein Herz geschlossen und dass gerade wegen ihrer Macken. Auf ihrer Flucht vor dem Elternhaus trifft sie auf Tom, der sie sozusagen „rettet“. Er wirkt ein bisschen kauzig, als ließe er sich gehen. Auch er scheint unnahbar, lässt kaum jemanden an sich heran und ertränkt seine Gefühle, Sorgen gern auch mal im Alkohol. Nachdem er Liv kennenlernt, entwickelt er ihr gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Aus zunächst unerklärlichen Gründen versucht er, alles Schlechte von ihr fernhalten zu wollen. Die Charaktere haben mir allesamt gut gefallen, sie wirken authentisch, sind liebevoll und interessant gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Gut gefallen hat mir dabei, dass sich die beiden Protagonisten Liv und Tom dabei abwechselnd, die Dinge aus ihrer Sicht zu schildern. Man hat dadurch als Leser, auf beide Sichtweisen einen sehr intensiven Einblick und kann sich in ihrer beider Gefühle und Situationen hineinversetzen. Ich habe mich schnell eng mit ihnen verbunden gefühlt. Auch wenn man direkt mitten im Geschehen ist, entwickelt sich die Geschichte nach und nach, man bekommt immer mehr Details aus ihrer beider Leben und kann sie beide dadurch immer besser verstehen. Die Herangehensweise erschien mir durchaus authentisch, alles andere wäre nicht glaubhaft gewesen. Sehr behutsam und auch sensibel geht die Autorin mit vielen Themen um. Mich hat das Buch gefesselt, auch wenn die Entwicklung stellenweise hervorsehbar ist, konnte ich es ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch schlecht weglegen und habe es innerhalb kürzester Zeit gelesen. Der Schreibstil von Natasha Boyd ist wunderbar flüssig und ihre Beschreibungen sehr bildlich, sodass ich viele der Szenen gut vor meinem inneren Auge abspielen konnte. Auch die Landschaft konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Fazit:
„Deep Blue Eternity“ hat mich gefesselt und berührt, sodass ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.