Jeannie Waudby lebt mit ihrer Familie in London, wo sie auch am College als Englischlehrerin arbeitet. „Verity heißt Wahrheit“ ist ihr Debütroman.
Klappentext:
„Brotherhood gegen Residents – eine Zeit, die von Misstrauen und Gewalt geprägt ist. Um dem endlich ein Ende zu setzen, nistet sich die 16-jährige K als Spionin bei der Brotherhood ein. Damit führt sie ein Doppelleben und muss sich als eine von ihnen ausgeben. Keine leichte Aufgabe. Schließlich wollen diese Radikalen eigentlich ihren Tod. Oder hat man sie belogen? Greg jedenfalls ist für sie kein kaltblütiger Killer, sondern viel mehr als das. Aus Wahrheiten werden Lügen, aus Gegnern Menschen. Und bald weiß K nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Jeannie Waudby
Erscheinungsdatum: 27.November 2015
ISBN: 978-3551520814
Verlag: Chickenhouse
Cover:
Auf dem Cover sind spiegelverkehrt jeweils zwei Gesichter zu sehen. Die Farbe rot überwiegt hier. Die Gesichter sind umrandet von Flammen, die wild züngeln. Das Cover ist gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.
Inhalt:
Das Buch würde ich eigentlich in das Genre Dystopie einordnen, allerdings erinnert mich die Handlung doch recht stark an verschiedene politische Geschehen, beispielsweise auch an die Konflikte in Irland. Gewisse Ähnlichkeiten lassen ich da meiner Meinung nach schon erkennen.
K.Child alias Verity Nekton führt uns als Leser durch die Handlung, sie ist die Protagonistin in diesem Buch. Sie hat es nicht leicht im Leben, schon früh hat sie ihre Eltern verloren, ebenso starb ihre Grandma vor einiger Zeit und da Verity noch keine achtzehn Jahre alt ist, wird sie im Heim untergebracht. Ständig ist sie auf der Suche nach Halt, Geborgenheit und Menschen, die ihr zuhören, denen sie vertrauen kann. Leider wird genau dies ausgenutzt und so gerät in einen Strudel voller Gefahr, ohne dass sie es zunächst begreift. In dem Land, in dem sie lebt, bekämpfen Brotherhoods und Residents einander auf äußerst radikale Weise. Nirgends kann man sicher sein, es explodieren regelmäßig Bomben, die viele Menschen mit in den Tod reißen. Die Brotherhoods tragen stets Kleidung, die sie als solche erkennen lässt, und werden regelmäßig öffentlich diskriminiert. Mir tat Verity wirklich leid, weil sie schlicht und ergreifend ausgenutzt wird und nur Mittel zum Zweck, ständig steht sie zwischen den Stühlen. Sie weiß nie, wem zu vertrauen kann, das stelle ich mir unheimlich anstrengend vor. Anfangs kam sie mir stellenweise ein wenig naiv vor, was sich aber durch ihre eigenen Erfahrungen schnell ändert. Die Entwicklung, die sie innerhalb des Buchs durchläuft, habe ich als sehr authentisch empfunden. Auch die weiteren Charaktere sind interessant und authentisch gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Erzählt wird die Handlung aus Veritys Sicht, also in der Ich-Perspektive. So hatte man direkt eine intensive Verbindung, durch den detaillierten Einblick in ihre Gedanken und in die verschiedenen Gefühle, zu ihr. Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte der Geschichte problemlos folgen. Allerdings habe ich etwas Zeit gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Als es mir gelungen war, hat es mich jedoch sehr gefesselt und ich habe es nur noch selten weglegen können. Die Autorin hat mich ein paar Mal durchaus überrascht, sodass die Entwicklung der Handlung erst nach und nach deutlich wurde. Verity gerät immer wieder in sehr gefährliche Situationen, die die Spannung wunderbar gezielt erhöhen können. Dennoch gelingt es nicht konstant die Spannung zu halten, zumindest für meinen Geschmack. Vermisst habe ich ein paar Hintergründe über die verschiedenen Parteien, darauf hätte man noch etwas mehr eingehen können. Mit dem Ende konnte mich die Jeannie Waudby aber definitiv wieder sehr überraschen und auch überzeugen.
Fazit:
„Verity heißt Wahrheit“ ist ein gelungenes Debüt der Autorin, das ich jedem der Dystopien mag, wirklich empfehlen kann. Im Großen und Ganzen hat es mich trotzdem kleiner Schwachstellen überzeugen können.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.