Andy Weir ist ein amerikanischer Schriftsteller und Softwareentwickler. Er arbeitete bereits im jungen Alter von 15 Jahren als Softwareentwickler. Bald darauf begann er Informatik an der University of California in San Diego zu studieren, schloss das Studium jedoch nicht ab. Dennoch war er als Softwareentwickler erfolgreich und unter anderem bei Unternehmen wie America Online und Blizzard Entertainment tätig. Mit 20 Jahren begann er auch zu schreiben und veröffentlichte Kurzgeschichten auf seiner eigenen Internetpräsenz. 2011 gelang ihm mit „Der Marsianer“, welches sein Debütroman ist, eine Bestsellerplatzierung. Interessant finde ich noch, dass er um das Buch möglichst realistisch zu schreiben, nebenbei ein Computerprogramm schrieb, das die Flugrouten zum Mars korrekt berechnet. 2015 wurde das Buch verfilmt und lief erfolgreich in den deutschen Kinos.
Klappentext:
„Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden, schließlich war er der erste Mensch in der Geschichte der Raumfahrt, der je den Mars betreten hat. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes …“
Spannend, fesselnd und außergewöhnlich !!!
Wichtige Informationen zum Buch:
Der Marsianer
Autor: Andy Weir
Erscheinungsdatum: 14.September 2015
ISBN: 978-3453316911
Verlag: Heyne
Cover:
Da ich die Filmausgabe zu dem Buch gelesen habe, ist das Cover gleichzeitig auch das Filmplakat. Man sieht Matt Damon Gesicht, der Mark Watney darstellt. Ich finde, es ist sehr passend gewählt und gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.
Inhalt:
Nachdem ich den Film im Kino leider völlig verpasst hatte zu gucken, wollte ich mir das Buch dann zumindest vornehmen, weil es generell ein Thema ist, was mich sehr angesprochen hat.
Wir begleiten Mark Watney, den Protagonisten in einer nahezu aussichtslosen Lage. Er ist trotz der bedrohlichen Situation scheinbar nicht völlig verzweifelt, sondern versucht einen klaren Kopf, den er notwendigerweise braucht, um zu überleben, zu behalten. Wäre ich in einer solchen Lage, würde es mir extrem schwerfallen so überlegt und bewusst zu handeln, wie es dem Protagonisten gelingt. Er ist völlig allein, aber nur weil ihn seine Crew für tot gehalten hat. Nach und nach erfährt man immer mehr Details, wie er überhaupt in diese Situation gelangt ist. Er gibt sich selbst nie auf und das ist wirklich bewundernswert. Aus den wenigen Dingen, die ihm zur Verfügung stehen, baut er sich überlebenswichtige Hilfen. Sehr beeindruckend finde ich sein Reichtum an Ideen, die ihm kommen. Auch die Rückschläge, die hier geschildert werden, sind gut nachvollziehbar und scheinen durchaus logisch. Mir war Mark Watney mit seiner lockeren, humorvollen Art schnell sympathisch. Er ist kein Held, kein Wissenschaftler, sondern ein normaler Typ, der als Bordmechaniker arbeitet und dadurch womöglich eine geringfügige Chance hat, sein Abenteuer zu durchleben.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird größtenteils aus Sicht von Mark Watney, in der Ich-Perspektive in Form von Logbucheinträgen erzählt. Man kann dadurch als Leser die Gedanken des Protagonisten hervorragend nachvollziehen. Es wird einem leicht gemacht, sich trotz dieser eher außergewöhnlichen Lage, in ihn hineinzuversetzen. Neben den Logbucheinträgen gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der auf der Erde spielt. Dem Autor gelang es mittels unerwarteter Zwischenfälle, Humor und einem guten Maß an Spannung mich an das Buch zu fesseln, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Anfangs hatte ich ein wenig Bedenken, dass die wissenschaftlichen Anteile zu groß seien, aber das war nicht der Fall. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bis auf ein paar kleinere Stellen, die mir dann doch zu theoretisch oder auch technisch waren, was vermutlich an meinem doch geringen physikalischen Verständnis liegt, konnte ich der Erzählweise gut folgen. Gestört hat mich die technische Handlung nicht, denn sie macht an den Stellen durchaus Sinn und ist notwendig. Gut hat mir auch gefallen, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Das Einzige, was ich ein wenig kritisiere, ist die Tatsache, dass mir die Handlung manchmal zu nüchtern war, ich hätte gerne mehr über die Gefühle von Mark erfahren.
Fazit:
Dem Autor ist mit „Der Marsianer“ ein fesselndes Debüt gelungen. Trotz vieler technischer Details wird es dank des humorvollen, teils ironischen Untertons des Protagonisten nicht langatmig.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.