Vor Kurzem fand eine Blogtour zum Thema „Kinder und der Umgang mit dem Tod“ statt. Im Fokus stand hierbei das Buch „Kleiner Fuchs, großer Himmel“ vom Verlag Freies Geistesleben. Es ist ein Buch, welches sensibel mit dem Thema umgeht und zeigt, dass der Tod nicht unbedingt schrecklich sein muss…
Klappentext: Großvater Fuchs ist gestorben, und das Fuchskind ist traurig. ‚Wo ist Großvater Fuchs jetzt?‘, fragt es. ‚Ist er wirklich im Himmel? Wie sieht es dort oben aus? Geht es ihm gut? Weiß der GroßeLiebeFuchs im Himmel, dass er nichts Hartes mehr fressen kann und nicht mehr gut sieht? Und dass er so gern in der Sonne liegt?‘ Die Tiere im Wald geben Trost und überraschende Antworten.
Kleiner Fuchs, großer Himmel
Verlag Freies Geistesleben
Kleiner Fuchs, großer Himmel ist auch für jüngeres Publikum geeignet
Der Tod gehört zum Leben dazu. Ebenso wie Sexualität finde ich, dass man daraus ein Tabuthema machen darf. Kinder sollten möglichst früh – aber kindgerecht – damit konfrontiert werden und mit dem Denken aufwachsen, dass es ganz natürlich und normal ist. Was dabei hilft ist gute Literatur. Dieses Buch beispielsweise bringt das Thema Tod sowie verschiedene Glaubensrichtungen und Wahrnehmungen gut auf einen Punkt.
Großvater Fuchs ist gestorben…
Cover und Illustrationen: Bei einem Kinderbuch sind mir Bilder ganz, ganz wichtig. Denn unsere Maus ist in dem Alter, bei dem sie einfach sehr gern noch Bilder ansieht und weniger hört, was ich erzähle. Das Buch hat schöne Illustrationen mit einigen Details. Der Zeichenstil gefällt mir nicht, da er recht abstrakt ist. Claire scheint es aber zu gefallen, damit ist es in Ordnung 😉
Inhalt: Der Großvater des kleinen Fuchs ist gestorben. Er ist sehr bedrückt und traurig und sucht Trost bei seinen Eltern. Doch das hilft nur begrenzt so macht sich der kleine Fuchs auf den Weg und findet Halt bei seinen vielen Freunden im Wald. Ein jeder Freund erzählt ihm dabei, dass es ein besonderes Tier im Himmel gibt, welches über die Toten wacht.Bei den Füchsen ist es „DergroßeliebeFuchs“, bei den Eulen „DiegroßeliebeEule“ und so weiter… Ein jedes Tier hat seinen eigenen Himmelswächter, der über die Toten und ihre Bedürfnisse wacht. Und einem jedem werden andere, großzügige, barmherzige und gütige Eigenschaften nachgesagt. So wie bei uns Menschen, wir haben verschiedene Götter (ok, manche mehr und manche sehr viel weniger barmherzig), die wir anbeten. Wir haben Dinge an die wir glauben, an ein Leben nach dem Tod, an den Himmel, die Hölle, an die Wiedergeburt. Ja, auch an Geister, Energie, die sich im Universum verliert… Jeder glaubt an irgendwas, selbst, wenn es das „Nichts“ ist. Das Buch zeigt kindgerecht, dass verschiedene Tiere eben an verschiedenes glauben. Doch alle sind sich einig, dass es den Toten nun „besser“ geht und all ihre Bedürfnisse erfüllt sind. Das tröstet. Nicht nur den kleinen Fuchs, auch den Leser….
Ich finde die Geschichte ist gut gelungen und zeigt, dass der Tod eines geliebten Menschen schrecklich, aber nicht das Ende ist. Die Texte sind verständlich verfasst.
Aufbau und Struktur: Die Texte sind relativ lang. Das finde ich in einem Kinderbuch eher unpassend, muss ich gestehen. Beim Vorlesen gerate ich da hin und wieder aus der Puste 😉
Ansonsten ist die Geschichte immer wieder gleich aufgebaut – Der Fuchs ist traurig, trifft ein Tier, erzählt seine Geschichte und erhält tröstende Worte. Diese Kontinuität finde ich gut bei Kinderbüchern, da Kids einfach noch nicht so viel Input verdauen können.
Stil: Die Texte sind einfach und verständlich geschrieben. Es wird tatsächlich „Kinde-Vokabular“ verwendet und einiges verniedlicht (zB. „DergroßeliebeFuchs“).
Gesamteindruck: Wirklich überzeugt hat mich die Vielfäligkeit der „Glaubensrichtungen“ der Tiere. Sie alle glauben an etwas anderes, aber letztlich daran, dass es Großvater Fuchs nun gut geht. Der kleine Fuchs ist getröstet und blickt wieder nach vorne. Ein schönes Ende für ein Kinderbuch und auch das Thema „Tod“ wurde somit verständlich und kindgerecht abgehandelt. Ich vergebe 4 von 5 Funkelchen für Kleiner Fuchs, großer Himmel.
