Autorin: Corinna Bomann
Sprecherin: Elena Wilms
Erscheinungsdatum: 6. März 2015
ISBN: 9783869091501
Verlag: Hörbuch Hamburg
(Gastrezension)
Corinna Bomann begann schon früh,kleine Geschichten, zu schreiben. Bücher hatten schon als Kind einen großen Anreiz auf sie.
Sie ist historisch sehr interessiert, sodass sie in ihren Romanen häufig historische Begebenheiten geschickt mit der heutigen Zeit verbindet.
Elena Wilms erlernte in Hamburg das Schauspielhandwerk. Sie arbeitet als Sprecherin für Synchron- und Dokumentationsaufnahmen. Sie wirkte bei zahlreichen Serien und Filmproduktionen mit, u.a bei „Dr.House“, sowie den Filmen „Verdammnis“ und „The Captive“.
Cover:
Mir gefällt das Cover sehr, da es zum einen zum Träumen anregt und auf der anderen Seite durch das aufgewühlte Meer etwas Wildheit symbolisiert. Durch das Meer und den alten Holzsteg besteht ein starker inhaltlicher Bezug.
Klappentext:
“
Nach einer gescheiterten Beziehung verliebt Annabel Hansen sich von einem Tag auf den anderen: in einen alten Kutter mit dem Namen »Sturmrose«. Sie will das Schiff restaurieren und ein Café daraus machen. Bei den Renovierungsarbeiten findet sie einen Brief: Vor über dreißig Jahren hat das Boot einer jungen Frau zur Flucht aus der DDR verholfen. Annabel geht dem bewegenden Schicksal nach und begegnet dabei Christian, dessen Geschichte ebenfalls tragisch mit dem Kutter verbunden ist. Gemeinsam suchen sie nach der Frau und finden dabei Erschreckendes über Annabels eigene Kindheit heraus.“Inhalt:
Corinna Bomann greift in ihrem Roman „Die Sturmrose“ ein Stück jüngere Geschichte Deutschlands auf. Ich fand vor allem den Part des Hörbuchs spannend und kann mir sehr gut vorstellen dass das Schicksal der kleinen Annabell kein Einzelfall gewesen ist.
Annabell Hansen, ist eine sympathische Protagonistin sowie eine größtenteils fürsorgliche und liebevolle Mutter. Sie zweifelt jedoch oft an sich selbst, stellt ihre getroffenen Entscheidungen infrage und hat Angst, was an manch einer Stelle für mich leider ein wenig übertrieben war.
An manch einer Stelle widersprachen sich Handlung und ihre Art ein wenig, vielleicht so was wie ein Logikfehler. Auf der einen Seite hat Annabell viel Angst um ihre Tochter etc. und dann geht sie morgens, als ihr Kind noch schläft, alleine am Strand spazieren.
Ein weiterer Protagonist ist Christian, der ebenfalls eine bewegte Vergangenheit hat. Auch in seine Geschichte tauchen wir als Hörer ein.
Ganz zu Beginn fand ich ein wenig unsympathisch, unnahbar, vielleicht sogar arrogant. Im Nachhinein ist sein Verhalten für mich situationsbedingt nachvollziehbar.
Annabell und Christian verbindet, ohne ihr Wissen, von Beginn an, ihre Vergangenheit, was ich sehr spannend fand.
Neben den geschichtlichen Aspekten spielen die Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen eine wichtige Rolle im (Hör-)Buch, was mir sehr gefallen hat.
Aufbau/Struktur/Stil:
Erzählt wird die Geschichte größtenteils aus Annabells Sicht, aber der Mitte des Hörbuchs werden aber auch Kapitel aus Christians Sicht und seiner Vergangenheit, in Form von Rückblenden, eingefügt.
Ich konnte der Erzählung, auch mit ein paar kürzeren Pausen, immer gut folgen.
Die Geschichte der DDR und den Fluchtversuchen bzw. Erfahrungen der Flüchtlinge fand ich sehr spannend und interessant.
Allerdings hätte ich da sehr gerne noch mehr Hintergrundinformationen erhalten.
Die einzelnen Fragmente der Geschichte laufen am Ende gut zusammen, sodass alles aufgelöst wird.
Elena Wilms, die Synchronsprecherin, hat das Buch sehr authentisch wiedergegeben. Die Betonung sowie Intention war stets sehr passend, man konnte die Gefühle stets heraushören.
Fazit: Eine schöne, berührende und spannende Geschichte, mit kleinen Logikfehlern, die den Hörgenuss jedoch nicht geschmälert haben. Elena Wilms hat mich als Sprecherin überzeugt!
Ich gebe vier von fünf Sternen.