Goji Beeren als Nahrungsergänzungsmittel
Goji Beeren (oder auch Wolfsbeeren genannt) werden sehr oft als „Superfrüchte“ tituliert. Angeblich sollen Stars wie Madonna und Lucy Lui auf die Beeren schwören und sie in den alltäglichen Ernährungsplan eingebaut haben. Nun, bevor ich bei meinem derzeitigen Arbeitgeber gelandet bin, kannte ich die Früchte nicht. Zwar bin ich kein Fashion-Girl, was stets Up to Date sein muss, aber dennoch beschäftigte ich mich hin und wieder mit den Stars und Sternchen und natürlich auch Ernährung. Da ich (durch meine Arbeit) nun einige Artikel zu den Beeren gelesen habe, beschäftige ich mich nun näher damit und möchte darüber berichten.
(Screenshots: DrJokar,All-bio,Vitalingo,nu3 und Amazon)
Eines vorab: Geschmacklich sind sie echt ok. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie hervorragend ins morgendliche Müsli mit einer Portion Joghurt passen. Sie fühlen sich im Mund an, wie zu trocken gewordene Rosinen, schmecken aber viel bitterer. Die Früchte sollen sich allerdings nicht nur als Nahrungsergänzung eignen, sondern auch gesundheitlich von enormen Vorteil sein: Dies wird auf einigen Webseiten wie beispielsweise goji-beere.info berichet. Darauf möchte ich gern im Folgenden näher eingehen.
Inhaltsstoffe der Goji Beere
Zunächst betrachten wir ganz nüchtern die Inhaltsstoffe der Goji-Beere. Man kann die Wolfsbeere zunächst grob gliedern: Sie besteht aus rund 42 Prozent Zucker (enthält 31 Prozent Polysaccharide), 21 Prozent Ballaststoffe, 15,6 Prozent Proteine und 0,45 Prozent Fett. Geht man ins Detail, tauchen Begrifflichkeiten wie Lutein und Zeaxanthin auf. Diese Carotinoide wird nachgesagt, dass sie als Antioxidantien wirken und vor altersbedingter Makuladegeneration (AMD) schützen sollen. Was sind Antioxidantien? Freie Radikale im Körper, ausgelöst durchnHitze, Strahlung und natürliche Oxidation, können langfristig Schaden im Körper anrichten. Die Antioxidantien wirken den freien Radikalen entgegen und stellen so ein natürliches Gleichgewicht her.
Weiterhin enthalten sind Polysaccharide, die eine immunmodulierende Wirkung aufweisen sollen und damit indirekt im Kampf gegen Krebszellen unterstützend wirken sollen. Ebenfalls soll die Darmflora positiv beeinflusst werden.
Enthalten sind auch Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink und weitere. Allein 50 Gramm Goji Beeren sollen ausreichen, um den täglichen Eisenbedarf zu decken. Eisen ist maßgeblich am Sauerstofftransport des Blutes beteiligt. Auch Vitamine sind in den Beeren enthalten: Vitamin C, Vitamin E und Vitamin B, wobei dem Vitamin E eine besondere Rolle zugesprochen wird. Zuletzt sind noch Aminosäuren und Sesqiuterpene enthalten.
Das klingt alles erstmal beeindruckend, aber wenn man sich genauer mit Lebensmitteln befasst hat, weiß man, dass es einige Lebensmittel gibt, die oben genannte Inhaltsstoffe aufweisen, dazu muss man keine Goji Beeren essen 😉
Die Wirkungsgebiete
Der Goji Beere wird eine umfassende Wirkung nachgesagt. So soll sie vor allem das Immunsystem stärken können, da sie viele Vitamine und Spurenelemente enthält. Weiterhin soll sie Abhilfe bei einer gestörten Darmflora schaffen. Auch bei Augenkrankheiten, Diabetes und Entzündungen sollen die Beeren als Allheilmittel dienen. Ob das wirklich so ist? Folgende Wirkungen werden ihnen zudem zugesagt:
- antibiotisch
- herzstärkend
- abwehrfördernd
- augenschützend
- blutfettsenkend
- alterungshemmend
- libidostärkend
Schaden kann es natürlich nicht die Beeren zu essen und sicherlich sind die Inhaltsstoffe auch auf ihre Art positiv, aber ob sie einen derart große Einfluss nehmen können? Der Frage bin ich nachgegangen und habe ein paar Studien herausgekramt – Naja, wollte. Überall steht geschrieben „zahlreiche Studien“ belegen dies und das. Ja wo denn? Also, ich fand es schwer, geeignete Quellen zu finden, die nicht wirklich fingiert wirkten 😉 Oder aber es handelt sich nur um Abstracte von Studien, die ohne Zusammenhang nicht recht aussagekräftig wirken. Was ich allerdings gefunden habe, waren zahlreiche Berichte darüber, dass der Beere zwar eine Wirkung nachgesagt wird, diese jedoch nicht so gravierend sei, dass man von Wunderbeere sprechen könnte. Schaden kann die Beere allerdings auch nicht – es sei denn man nimmt blutverdünnende Medikamente ein. Patienten die Vitamin-K-Antagonisten zu sich nehmen sollten ebenfalls die Finger weglassen oder die Einnahme zumindest mit ihrem Arzt besprechen. Generell sollten also nur gesunde Menschen diese Beeren essen, da Wechselwirkungen mit Medikamenten entstehen könnten. Ziemlich doof, dass aber gerade eine heilende Wirkung angepriesen wird….
Fazit
Wer daran glaubt wird sicher positive Effekte verspüren. Ich glaube nicht an Homöopathie und bin daher gefeit gegen Plazebo-Effekte. Aber so manch einem Menschen soll das ja helfen und da will ich auch nichts dagegen sagen 🙂
Solltet ihr euch Goji-Beeren kaufen wollen, geht bitte der Empfehlung des Verbraucherzentrale Bayern nach: „Hier verkaufte Goji-Beeren stammen in der Regel aus China. Wer die Trockenfrüchte kaufen möchte, sollte sich vom Verkäufer zusichern lassen, dass der Importeur jede Charge auf Pestizide und Schwermetalle untersuchen lässt.“ (Quelle: Verbraucherzentrale Bayern)